Die Gebühren für städtische Kindergärten in Wolfratshausen werden leicht erhöht. Eltern müssen von September an im Durchschnitt monatlich etwa zehn Euro mehr pro Kind zahlen. Das hat der Ausschuss für Kultur, Jugend, Sport und Soziales im Stadtrat kürzlich mit großer Mehrheit beschlossen. Fortan kosten die städtischen Kindergärten - das Giraffenhaus Waldram mit der Außengruppe beim Weidacher Bürgerhaus, der Schulkindergarten am Hammerschmiedweg und der Kindergarten Nantovinus, den die Stadt im vergangenen Jahr von der Kirche übernommen hat - je nach Betreuungszeit zwischen 105 Euro (15 bis 20 Stunden pro Woche) und 160 Euro (mehr als 45 Stunden pro Woche). Für die Eltern werden die Gebühren im Vergleich zum Vorjahr jedoch unterm Strich deutlich günstiger, weil der Freistaat seit April Kindergartenkinder mit je 100 Euro bezuschusst.
Wie Martin Melf, bei der Verwaltung für die Kitas zuständig, mitteilte, sind die Gebühren zuletzt vor zwei Jahren erhöht worden. Nun gelte es, sie moderat anzupassen. Einerseits seien die Personalkosten wegen des neuen Tarifvertrags gestiegen, andererseits habe die Stadt ihr Angebot für musikalische Früherziehung erweitert und damit mehr Sachkosten. Der Löwenanteil werde ohnehin von Freistaat und Stadt über den Betriebskostenzuschuss getragen.
Gegen die Erhöhung sprach sich Annette Heinloth (Grüne) aus. Der Staat habe sich für die 100 Euro Förderung entschieden, um eine Chancengleichheit bei den Kindern zu erreichen. Die Gebühren nun von kommunaler Seite zu erhöhen, sei "kein angemessenes Verhalten". Heinloth schlug stattdessen vor, die Gebühren wie etwa in München ganz zu streichen.
Damit konnte sie sich aber nicht durchsetzen. Melf erklärte, dass die Stadt viel in ihre Kitas investiert habe. So sei der Betreuungsschlüssel etwa höher als gesetzlich vorgeschrieben. Diese Qualität, war sich die Mehrheit der Stadträte einig, wolle man in Wolfratshausen beibehalten.