In der Zelle übernachtet:Polizei nimmt Betrunkenen fest

Zum Schutz vor sich selbst hat die Wolfratshauser Polizei am Mittwoch einen volltrunkenen Mann in Gewahrsam genommen. Laut Bericht verständigte der Betreuer des 55-jährigen Wolfratshausers am Nachmittag die Beamten, weil er sich Sorgen um den Gesundheitszustand des Mannes machte. Die Polizisten konnten ihn schließlich am Wolfratshauser Bahnhof aufgreifen - "in erheblich alkoholisiertem Zustand", wie es in der Mitteilung heißt. Sie kannten den 55-Jährigen bereits, der schon mehrere Male wegen übermäßigen Alkoholkonsums bewusstlos ins Krankenhaus gebracht werden musste. Trotz einer Alkoholisierung von mehr als 2,5 Promille im Atem hatte der Mann noch hochprozentigen Nachschub dabei. Weil die Polizisten annehmen mussten, dass er weitertrinken und sich erneut in eine lebensbedrohliche Lage bringen würde, nahmen sie ihn in Gewahrsam. Laut Bericht entschied auch die Bereitschaftsrichterin des Wolfratshauser Amtsgerichtes nach einer Anhörung des Mannes, dass der Gewahrsam die einzige Möglichkeit war, den Wolfratshauser vor sich selbst zu schützen. Sie befand, dass der 55-Jährige auch über Nacht in der Ausnüchterungszelle der Wolfratshauser Polizeiinspektion am besten aufgehoben sei. Ein Arzt bestätigte die Haftfähigkeit des Mannes. Am Donnerstagmorgen gegen 7 Uhr konnte der Wolfratshauser schließlich wohlbehalten entlassen werden. Er soll angekündigt haben, für längere Zeit Deutschland den Rücken zu kehren und in die Türkei auszuwandern. Für seine Übernachtung in der Zelle musste der Mann Gebühren in Höhe von 60 Euro zahlen.

© SZ vom 18.01.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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