Im Wolfratshauser Stadtrat:Kontroverse über Spielplatz-Kosten

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Eine lange und grundsätzliche Debatte über die Gestaltung von Kinderspielplätzen hat der Wolfratshauser Stadtrat im Rahmen seiner Etat-Vorberatungen für den Haushalt 2019 geführt. Den Anstoß gab Helmut Forster (Bürgervereinigung), dem es nicht einleuchtete, dass die Sanierung des Spielplatzes hinter der Mehrzweckhalle statt der vorgesehenen 40 000 Euro nun plötzlich 70 000 Euro kosten solle. Das sei ihm zu teuer, es müsse nicht immer alles so perfekt sein, und es müsse auch nicht jeder Spielplatz "voll möbliert" sein, so Forster. Wenn für die Sanierung 40 000 Euro veranschlagt gewesen seien, dann müsse man sich gefälligst daran halten - ein Standpunkt, den zunächst auch andere Ratsmitglieder teilten. Man sollte mal "anfangen, nicht immer nur mit dem Füllhorn zu arbeiten", und ohnehin sei es besser für die Kinder, derlei Einrichtungen naturnah zu gestalten, argumentierte SPD-Sprecher Fritz Meixner. Renate Tilke (CSU) setzte gleichfalls auf die Nähe zur Natur, weil sich der Nachwuchs dort besser austoben könne, schließlich würden "die Kinder ja immer dicker".

Für die Investition setzten sich Hans Schmidt und Annette Heinloth von den Grünen ein. Die Stadt müsse ja nicht elf "Luxusspielplätze" haben, so Heinloth, im vorliegenden Fall aber habe ein Landschaftsarchitekt hervorragende Arbeit geleistet, die Planung sei ehrenamtlich und im ständigen Kontakt mit dem Rathaus erfolgt, Tausende Euro an Spenden hätten Eltern für das Projekt aufgebracht. Aus Sicht des Zweiten Bürgermeisters Fritz Schnaller (SPD) ist das angestrebte Konzept "ein guter Kompromiss". Eine Einschätzung, die schließlich doch noch eine deutliche Mehrheit fand, ebenso wie der von Kämmerer Roland Zürnstein vorgelegte Haushaltsentwurf fürs kommende Jahr, der in der Dezember-Sitzung des Stadtrats verabschiedet werden soll.

© SZ vom 26.11.2018 / wsg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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