Im Museum Penzberg:Träume aus dem Koffer

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Die Ausstellung präsentiert auch Arbeiten von Penzberger Gymnasiasten, hier von Marie Beyerle. (Foto: Veranstalter/OH)

Der Verein Kunstzeche zeigt eine Ausstellung rund um das Thema Aufbruch

Mehr als 70 Ausstellungen, Jazzkonzerte ("JazzZeche") und Aktionen hat der Verein "Kunstzeche Penzberg" seit seiner Gründung 1998 initiiert. Nun, anlässlich seines 20-jährigen Bestehens, präsentiert der Verein eine Ausstellung in den Räumen des ehemaligen Penzberger Stadtmuseums, dem heutigen Altbau des Penzberger Museums - Sammlung Campendonk. Nachdem die feierliche Eröffnung der als Doppelschau konzipierten Veranstaltung bereits im November erfolgte, geht es am Donnerstag, 17. Januar, mit einer Vernissage weiter. Der Titel der Ausstellung lautet "Koffer im Kopf". Sie beschäftigt sich umfassend mit dem Thema "Aufbruch".

In diesem Koffer - sowohl ein reales Transportmittel als auch im übertragenen Sinne ein Begleiter auf Lebenswegen - liegen Gedanken an Ortswechsel und Reisen, an Aufbrüche ins Unbekannte, Träume vom Unterwegssein, Abschiednehmen und dem Entschluss, eine Tür hinter sich zu schließen. Mit angesprochen sind auch Flüchtlinge und Asylsuchende - mit den Geschichten, die sie erlebt haben, mit dem, was sie zum Aufbruch drängte, und dem, was sie jetzt vermissen. Für Besucher ist die Ausstellung eine Möglichkeit, den eigenen Koffer im Kopf zu entdecken, zu packen und zu erträumen.

Eingeladen sind Künstler, denen bereits früher einmal eine Ausstellung der Kunstzeche gewidmet war. Zudem zeigen Vereinsmitglieder, junge Maler aus der Region und Schulklassen ihre Arbeiten. Ihre Herangehensweise an die Werke, ob lustig, ernst, traurig; ob gegenständlich oder abstrakt, durften alle selbst entscheiden.

Neben der Sonderausstellung präsentiert das Museum Penzberg auch weiterhin die Ölgemälde und Hinterglasbilder vom Jüngsten der Künstlergruppe "Blauer Reiter", Heinrich Campendonk (1889-1957). Von dem Rheinländer, der einst im Alter von 21 Jahren nach Oberbayern gekommen war, verfügt das Museum über die weltweit größte Sammlung. Daneben spielt auch die Stadtgeschichte weiterhin eine Rolle - nicht zuletzt mit einer original möblierten Bergarbeiterwohnung von 1920 sowie dem Gedenk- und Informationsraum zur "Penzberger Mordnacht" vom 28. April 1945. Im Dachgeschoss des Neubaus ist die Installation von Marina Herrmann "From Dawn till Dusk - Colored City" zu sehen, in der die Künstlerin die Themen Farbe, Licht und Transparenz zeitgenössisch variiert hat.

Ausstellung "Koffer im Kopf": Vernissage am Freitag, 17. Januar, 19 Uhr, Museum Penzberg, Am Museum 1, geöffnet Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr; bis 3. März, Telefon 08856/81 34 80, www.museum-penzberg.de, Kunstzeche: Telefon 08856/93 56 10, www.kunstzeche.de

© SZ vom 10.01.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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