Das Team der Iffeldorfer Meisterkonzerte hat Verstärkung bekommen. Brio ist zwar erst 1232 Jahre alt, hat aber schon viel Musik gehört und beim ersten Kinderkonzert im September bewiesen, dass sie mit ihrer Begeisterung Jung und Alt anstecken kann. Brio, eine Handpuppe, ist ein Drachenmädchen und wird gespielt von Andrea Fessmann, die in der kommenden Saison auf Drachenkräfte setzt. Gleich drei Konzerte "con Brio" - in der Musiksprache bedeutet dies so viel wie "mit Schwung" - sind geplant. Der Eintritt ist frei.
Die Corona-Pandemie habe die Welt verändert, sagt Fessmann, Intendantin und Chorleiterin, die für ihre Schaffenskraft und ihren ansteckenden Optimismus bekannt ist. "Das Problem waren nicht die drei vergangenen Corona-Jahre, das Problem wird sein, die kommenden Jahre zu überstehen." Bei fast allen Konzertveranstaltern sei der Kartenverkauf eingebrochen. Die Iffeldorfer Meisterkonzerte machten da keine Ausnahme. Dass dies bei den Konzertabenden an den Osterseen nicht unbedingt ins Auge falle, liege an einer aufgelockerten Bestuhlung. Statt 420 Stühlen seien meist nur noch 300 aufgebaut. "Ich gebe nicht auf", sagt Fessmann. "Aber es sieht nicht rosig aus."
Bei der Programmplanung für die kommende Saison sind sie und ihr Team wie immer dem Leitgedanken gefolgt, ein möglichst vielfältiges Angebot zu schaffen. An acht Abenden gibt es Neue wie Alte Musik zu hören und viele Spielarten dazwischen. Auch bei der Besetzung ist die ganze Bandbreite vertreten: vom Klavierrecital mit Martin Stadtfeld (24. Juni) bis hin zum Auftritt des Jugendsinfonieorchester Odeon (11. März). Martin Petzold präsentiert "Richard Wagner - ganz anders", nämlich in humoristischen Bearbeitungen und mit Jazzimprovisation des 19. und 20. Jahrhunderts (20. April). Es gibt wieder ein Festival der ARD-Preisträger (22. Mai) und zwei Streichquartett-Konzerte. Den Auftakt macht am Samstag, 4. Februar, das Goldmund Quartett mit Instrumenten, die allesamt in der Werkstatt Antonio Stradivaris gefertigt wurden. Auf dem Programm: Werke von Johann Sebastian Bach bis Alfred Schnittke.
Am Morgen davor gehört die Bühne jedoch Brio und der Musikerin Anna Veit, die zu einem Mitmach-Stimmspiel einladen. "Das wird richtig Spaß machen", verspricht Fessmann. Ihr sei es nicht nur ein Anliegen, Kindern gute Musik anzubieten, "damit sie ein Gefühl für Niveau bekommen". Vielmehr hofft sie auch, die Generation der Eltern zu erreichen. "Kinder dürfen auch Erwachsene mitbringen. Vielleicht sagt der ein oder andere: Das hat mir gefallen. Ich gehe auch mal wieder ins Konzert." Deshalb sollen die Kinderkonzerte auch weiterhin gratis sein. "Dann ist die Schwelle nicht so groß."
Während der Abo-Verkauf für die neue Saison bereits angelaufen ist - die erste Kategorie (Reihe 1 bis 7) kostet 225 Euro, die zweite 185 Euro und das Jugend-Abo 74 Euro - startet der Vorverkauf für Einzelkarten am 26. November. In diesem Jahr stehen noch zwei Konzerte auf dem Programm, das nächste am kommenden Sonntag, 20. November, ist Wolfgang Amadeus Mozart und den Briefen gewidmet, die er seiner geliebten Cousine schickte.
"Das ist curiös! ich soll etwas gescheutes schreiben und mir fällt nichts gescheides ein." So schrieb er 1777 an sein "Bäsle". Gerd Anthoff hat eine Auswahl von Briefen zusammengestellt und lässt seine Gäste in die private Welt Mozarts eintreten. Den musikalischen Part übernimmt die russische Pianistin Ekaterina Derzhavina, die neben einer regen weltweiten Konzerttätigkeit unter anderem in ihrer Heimatstadt Moskau am Tschaikowsky-Konservatorium unterrichtet. Einem curiösen Abend steht somit wenig entgegen.
Ausführliche Informationen unter www.iffeldorfer-meisterkonzerte.de , Karten bei Christa Clauß, Telefon 08856/3695, oder unter karten@iffeldorfer-meisterkonzerte.de