Iffeldorfer Meisterkonzerte:Von Schubert bis zum Ende der Zeit

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Sebastian Manz ist Solo-Klarinettist des SWR-Symphonieorchesters. Als Solist und Kammermusiker tritt er in ganz Europa, Japan und den USA auf - am Samstag in Iffeldorf. (Foto: Claus Schunk)

Ein Quartett um den Klarinettisten Sebastian Manz gastiert an den Osterseen.

Das Werk ist ein klingendes Mahnmal für den Frieden. Kein Wunder, dass das "Quatuor pour la fin du temps" (Quartett für das Ende der Zeit) derzeit häufiger auf Spielplänen zu finden ist. Im Dezember brachte ein junges Ensemble um die Schwestern Elisabeth Schütz und Miriam Heuberger die berühmte Komposition Olivier Messiaens in Bad Tölz zum Klingen. Am Samstag, 16. März, übernehmen dies bei den Iffeldorfer Meisterkonzerten vier preisgekrönte Künstler: Sebastian Manz (Klarinette), Sebastian Bohren (Violine), Danjulo Ishizaka (Violoncello) und Eric Schneider (Klavier).

Die ungewöhnliche Quartett-Besetzung rührt daher, dass diese vier Instrumente dem Komponisten zur Verfügung standen, als er in den Jahren 1940/41 im Kriegsgefangenenlager von Görlitz interniert war. Die Lagerkommandanten erlaubten Messiaen zu komponieren, die Proben fanden in den Waschräumen statt. Uraufgeführt wurde das Werk bei Eiseskälte am 15. Januar 1941 vor 400 Kriegsgefangenen. Der Titel des achtsätzigen Werks bezieht sich auf eine Passage aus der Offenbarung des Johannes: "Es soll hinfort keine Zeit mehr sein, sondern in den Tagen, wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes."

Messiaen, der sich unter anderem auch für Ornithologie begeisterte, lässt aber auch Vögel zwitschern. Im dritten Teil unter dem Titel "Abîme des oiseaux" (Abgrund der Vögel) übernimmt dies die Klarinette. Das Iffeldorfer Publikum darf sich mit Sebastian Manz auf einen Meister seines Fachs freuen. Seinen Durchbruch feierte der international gefragte Solist und Kammermusiker 2008 beim ARD-Musikwettbewerb, wo er sich einen 1. Preis in der Kategorie Klarinette erspielte - den ersten in dieser Rubrik nach 40 Jahren. Sein deutsch-japanischer Kollege Danjulo Ishizaka ist ebenfalls ARD-Preisträger. Auch der ­Schweizer Geiger ­Sebastian Bohren und der Berliner Pianist Eric Schneider können auf eine Reihe von Auszeichnungen verweisen.

In Iffeldorf dürfen alle vier glänzen. Bevor sie sich für Messiaens etwa 50-minütige Komposition zum Quartett zusammenfinden, stehen Werke von Franz Schubert (Notturno Es-Dur D 897 für Klavier, Violine und Violoncello), Igor Strawinsky (Drei Stücke für Klarinette solo) und Alexander Skrjabin (Klaviersonate Nr. 4 Fis-Dur op. 30) auf dem Programm.

Samstag, 16. März, 19 Uhr, Gemeindezentrum Iffeldorf, Hofmark 9, weitere Informationen unter www.iffeldorfer-meisterkonzerte.de

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