Von Icking bis Bad Tölz:Acht Tage Kultur

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Das "Alinde Quartett" beschreitet neue Wege. (Foto: Cornelius Tormetten/oh)

Drinnen oder draußen? Arie oder Bergwachtgsang? Die Kulturtipps für die kommende Woche.

Schubert 200

Einen Einblick in sein großes Schubert-Projekt gibt am Samstag, 17. September, das Alinde Quartett in Icking. Um 19.30 Uhr eröffnet das preisgekrönte Ensemble die Herbstsaison bei "Klangwelt Klassik". Mit dem Projekt #Schubert200 hat das Quartett sich vorgenommen, bis zum 200. Todesjahr des Komponisten im Jahr 2028 sämtliche seiner Streichquartette einzuspielen. Die erste CD liegt bereits vor und wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. Eröffnet wird der Abend im Rainer-Maria-Rilke-Saal des Gymnasiums Icking mit Henry Purcells "Fantasien für Streichquartett". Sodann geht es von der barocken Polyphonie in die Gegenwart. Stefan Johannes Hanke hat im Auftrag des Alinde Quartetts ein Werk namens "Fever Sketches" komponiert, das von Schuberts Lied "Alinde" inspiriert ist. Er lasse "die künstlerische Suche nach Vollkommenheit und Offenbarung auf Träumerei, Frustration, Ekstase, kühles Vertrauen und Wut treffen", heißt es in der Einladung. Der Komponist wird in Icking anwesend sein und in das Werk einführen. Zum Abschluss erklingt dann das berühmte Streichquartett Nr. 13 "Rosamunde", das Schubert vier Jahre vor seinem Tod schrieb. Karten und Infos unter www.klangwelt-klassik.de.

Jazz im Kursaal

"Die unglaubliche Jazzband" spielt erstmals in Bad Tölz. (Foto: privat)

Die unglaubliche Jazzband ist unter der Leitung von Peter Wegele schon etliche Male in Geretsried und Gelting aufgetreten. Nun gastiert das Ensemble, das sich an der Musikschule Geretsried zusammengefunden hat, erstmals in der Reihe "Stadt mit der besonderen Note" im Kleinen Kursaal von Bad Tölz. Am Donnerstag, 15. September, bringt die achtköpfige Besetzung mit Bläsern, Sängern, Klavier, Gitarre, Bass und Schlagzeug "Bekanntes und weniger Bekanntes" zur Aufführung. Beginn ist um 19.30 Uhr, Eintritt frei.

Spätsommerlieder

Wer in Mozart-Arien schwelgen möchte, ist am Samstag, 17. September, bei den Schäftlarner Konzerten an der richtigen Adresse. Von 19 Uhr an stehen in der Klosterkirche "Spätsommerlieder" auf dem Programm. Solisten sind der Opernsänger Alejandro Marco-Buhrmester (Bariton) und der Kontrabassist Alexander Rilling. Sie interpretieren unter anderem die Arie "Per questa bella mano" KV 612. Eingerahmt werden die Lieder von Haydns Ouvertüre zu "Acide e Galatea" und seiner Sinfonie 87 A-Dur. Es musiziert das Orchester der Schäftlarner Konzerte unter der Leitung von Michael Forster. Karten gibt es über München Ticket, Infos unter www.schaeftlarner-konzerte.de

Jagerhoagart

Mit unverfälschter Volksmusik wartet der Jagerhoagart am Samstag, 17. September, im Ascholdinger Holzwirt auf. Hans Dondl führt durchs Programm und hat wieder namhafte Gruppen aus Bayern und Tirol eingeladen. Eröffnet wird der Abend um 20 Uhr von den beiden Jagdhornbläsergruppen der Jagdkreisgruppe. Mit dabei sind unter anderem der Haushamer Bergwachtgsang, der Dreiwinkl-Gsang und eine sechsköpfige Instrumentalgruppe aus Innsbruck unter der Leitung von Jakob Seiwald. Karten zu 20 Euro gibt es in einigen umliegenden Geschäften, beim Holzwirt in Ascholding und unter Telefon 08171/78366.

Benefizkonzert für die Ukraine

Zu "jüdisch-osteuropäischer Weltmusik und mehr" lädt der Ortsverband der Grünen in Münsing am Samstag, 17. September, in die Lothhof-Tenne ein (Lothgasse 5). Von 19.30 Uhr an spielen Dorina Lux (Klavier) und Ulrich von der Linde (Klarinette, Saxofon) "Musik, die das Herz berührt". Christiana Biron liest dazu Texte aus "Die Juden von Libowicz". Der Eintritt ist frei. Spenden fließen in Hilfslieferungen in die Ukraine.

Karin Kneffel im Gespräch

Ein Bild voller Bilder: Die Malerin Karin Kneffel stellt sich Fragen zu ihrer aktuellen Ausstellung. (Foto: privat/oh)

Einen Einblick in ihr Schaffen gewährt die Künstlerin Karin Kneffel am Sonntag, 18. September, im Franz-Marc-Museum in Kochel. Von 11 Uhr an stellt sie sich den Fragen der Kunstkritikerin Julia Voss. Hintergrund ist die aktuelle Ausstellung "Im Bild. Das Erbe des Expressionismus in der zeitgenössischen Malerei". Was hat es mit den Bildern im Bild auf sich? Warum befasste Kneffel sich mit Werken aus der berühmten Sammlung Herrmann Lange? Zu Fragen wie diesen äußert sich die Malerin von 11 Uhr an. Infos und Tickets unter unter franz-marc-museum.de.

Mit Brass zur Meisterschaft

Brass ist ursprünglich die englische Bezeichnung für Messing. Inzwischen hat sich der Begriff unter Musiker-Formationen mit Blechblasinstrumenten eingebürgert - so wie bei der Brass Band München. Das Ensemble bereitet sich derzeit auf die deutsche Brass-Meisterschaft im Oktober vor. Zum Abschluss des letzten Probenwochenendes gastieren die 30 Musiker in Geretsried. Sie spielen am Sonntag, 18. September, von 16 Uhr an in der Aula des Gymnasiums. Im Konzert "Try out" sind unter anderem die zwei Wettbewerbsstücke "Life Ablaze" und "Ancient Monuments" zu hören. Bekannt ist die Brass Band München für ihren besonderen Ton, weil die Musiker auf Trompeten verzichten und stattdessen auf die wärmer klingenden Kornette setzen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Alinde und Doldinger

New Orleans, die Stadt am Mississippi, ist ein Schmelztiegel der Kulturen, Wiege des Jazz und eine der ungewöhnlichsten Städte der USA. An jeder Ecke begegne man Besonderheiten und Kuriositäten, überall gebe es Feste und Musik, sagt die Künstlerin Alinde. Sie hat New Orleans in ihren fotografischen Impressionen - Fotografien und Collagen - eingefangen und zeigt sie nun im Irschenhauser Hollerhaus. Die Schirmherrschaft übernimmt Klaus Doldinger, der nicht nur eine deutsche Jazz-Legende, sondern auch Ehrenbürger von New Orleans ist. Die Vernissage am Sonntag, 18. September, beginnt um 11 Uhr. Die Ausstellung läuft bis 3. Oktober und ist samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Furioser Kaffeeklatsch

"Europa Furioso" heißt ein Programm, zu dem die Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation am Montag, 19. September, ins Tölzer Kurhaus einlädt. Das Angebot richtet sich vor allem an ältere Menschen, die bei Kaffee und Kuchen (4 Euro) klassische Musik und Opernarien genießen wollen. Thomas Ruf, selbst gefragter Lied- und Opernsänger, führt durch ein Programm, das die Vielfalt und den Farbenreichtum des europäischen Opernrepertoires widerspiegelt. Beginn ist um 15 Uhr, Eintritt frei. Schirmherr ist Bürgermeister Ingo Mehner. Karten sind erhältlich bei der Tourist-Information unter Telefon 08041 786715 oder info@bad-toelz.de, weitere Informationen zur Stiftung unter www.internationalestiftung.de.

Olympisches Meisterwerk

Der Münchner Olympiapark ist mehr als ein architektonisches Meisterwerk. Warum, erklärt die Münchner Architektin Claudia Neeser am Dienstag, 20. September, in der Reihe "Seitenblicke" in der evangelischen Kirche in Icking (Beginn 20 Uhr). Das Olympiagelände sei Sinnbild einer sich wandelnden Zeit, heißt es in der Einladung. "Damals wurden neue Stadtviertel geschaffen, ein starkes S- und U-Bahn-Netz, die Fußgängerzone und natürlich der Olympiapark selbst, der jetzt auch Unesco-Weltkulturerbe werden soll." Neeser hat als Stadtplanerin in München, Heidelberg, Groningen und Toronto gearbeitet. Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sie sich mit der Vermittlung von Architektur und Baukultur. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Mit Ravel in den Herbst

Fuad Ibrahimov ist Leiter des Staatlichen Sinfonieorchesters Aserbaidschan, Chefdirigent der Neuen Philharmonie München und des Baku Chamber Orchestra. (Foto: privat)

Die Neue Philharmonie München startet ihr Herbstprojekt heuer in Osttirol (Montag, 19. September, Sillian), macht dann Station in der Sendlinger Himmelfahrtskirche (Mittwoch, 21. September, 20Uhr) und präsentiert sich schließlich am Donnerstag, 22. September, in der Wolfratshauser Loisachhalle (20 Uhr). Unter der Leitung von Chef-Dirigent Fuad Ibrahimov erklingen Werke von Debussy (Prelude a L' Apres-Midi D'un Faune), Ravel (Le tombeau de couperin), Richard Strauss (Metamorphosen) und Strawinski (Pulcinella Suite). Infos und Karten unter wp1.neue-philharmonie-muenchen.de.

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