Icking:Mehrheit für Gymnasium-Anbau

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Ein Ende des Container-Unterrichts? Nach der Einigung über eine Kostenbeteiligung Schäftlarns rückt eine Lösung für Ickings überfüllte Schule in greifbare Nähe.

Klaus Schieder

Die Erweiterung des Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums in Icking rückt nun doch in greifbare Nähe. Der Schulausschuss des Kreistags hat sich am Dienstag für eine abgespeckte Version des zweigeschossigen Neubaus ausgesprochen, der zwischen Haupttrakt und Alter Aula entstehen soll und dem der Bauausschuss im Vorjahr zugestimmt hatte.

Derzeit werden in Ickings Gymnasium etaw 1000 Schüler unterrichtet - teils in einem Containeranbau. (Foto: Hartmut Pöstges)

Dagegen votierte Kreisrat Karl Murböck (CSU). Nach dem Landkreis Starnberg will sich wohl auch die Gemeinde Schäftlarn im Landkreis München finanziell beteiligen. Die Höhe dieser Beiträge werde auf der Basis der Schülerzahlen 2012/2013 verhandelt, sagte Landrat Josef Niedermaier (FW).

Nach einem Gespräch zwischen dem Landrat und Schäftlarns Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) am Freitag hatte sich Architekt Knut Prill am Wochenende noch mal ans Werk gemacht. Der Neubau südlich des Hauptgebäudes, auf dem Areal des jetzigen Lehrerparkplatzes, fällt demnach schmäler aus und rückt ein wenig nach Norden. Der Parkplatz soll in den Norden des Schulgeländes verlegt werden - dorthin, wo derzeit der Containerbau steht. Somit muss die Gemeinde Icking nicht mehr befürchten, die Stellflächen könnten nahe an den Kreisverkehr geschoben werden. Dies wäre für die Kommune ein "No go" gewesen, was Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) in einem Schreiben am Wochenende nochmals betont habe, teilte Niedermaier mit.

Prill präsentierte seinen überarbeiteten Plan in zwei Varianten. Die erste sieht ein voll ausgebautes Erdgeschoss und ein Obergeschoss vor, in dem fehlende Fachräume für Informatik und Physik, dazu Zimmer für Unterrichtsvorbereitung, Übungen und für Server unterkommen. Kostenpunkt: 2,82 Millionen Euro, etwa 300 000 Euro billiger als die ursprüngliche Version. Die Alternative wäre ein aufgeständertes Bauwerk mit dem Parkplatz im Parterre, das dadurch um drei Meter in die Höhe wüchse.

Die Ausgaben beliefen sich hier auf 2,38 Millionen Euro, weil der Parkplatz nicht verlegt werden müsste. Prill riet von dieser Option ab. Zum einen wäre dieser Neubau optisch "ein ordentlicher Klops, der da drin steht", sagte der Architekt. Zum anderen würde der Parkverkehr unter den Schulzimmern den Unterricht stören. Lediglich Kreisrat Murböck plädierte für diese billigere Variante. Wegen der Hanglage wäre das Erdgeschoss ohnehin dunkel und eigne sich daher für einen Parkplatz, meinte er.

Der Landkreis strebt in Icking eine vierzügige Schule mit 24 Klassen an, sprich: mit 750 bis 800 Kindern und Jugendlichen. Damit könne man Gastschüler aus Schäftlarn und dem Kreis Starnberg künftig "konsequent aufnehmen", so Niedermaier. Derzeit lernen 982 Gymnasiasten in Icking, wovon 327 aus dem Landkreis München kommen, davon 167 aus Schäftlarn. Nicht zuletzt wegen des in Grünwald geplanten Gymnasium rechnet der Landrat mit sinkenden Schülerzahlen. Mit der von Prill favorisierten Variante könne man das Raumprogramm erfüllen, den Kostenrahmen einhalten und das Gymnasium gut aufstellen, sagte er.

Dies sah Kreisrat Josef Maier (ÖDP) ebenso: "Das ist das Beste, was der Schule passieren kann - das ist ein Wurf." Heiko Arndt (CSU) plädierte dafür, bei der Aufnahme von Schülern jene Gemeinden, "die sich bei uns engagieren", den kreiseigenen Kommunen gleichzustellen. Dagegen sollten andere Gemeinden aus dem Kreis München in Icking "tendenziell die Ersten sein, die ein Problem bekommen, wenn sich die Lage zuspitzt". Den endgültigen Beschluss über die Erweiterung des Gymnasiums fasst der Bauausschuss des Kreistags - sofern sich Landkreis und Schäftlarn zuvor über die Kostenbeteiligung einigen.

© SZ vom 21.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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