Infrastruktur in Icking:Richtung Zweifachturnhalle

Lesezeit: 2 min

Bald ein Bild aus alten Tagen: die marode Turnhalle Ickings. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Ein Workshop ergibt Synergieeffekte bei Zusammenarbeit zwischen der Isartalgemeinde und dem Landkreis.

Von Susanne Hauck, Icking

Eine neue Turnhalle für die Grundschule soll es geben, weit mehr als das weiß die Gemeinde Icking bislang nicht, die um die Dimensionen der Sportstätte ringt und um eine mögliche Kooperation mit dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, der für die Schüler des Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums ebenfalls Bedarf hat. Eine Zweifachturnhalle wäre fein, weil sie Möglichkeiten für eine umfassendere Nutzung bietet. Aber die Gemeinde möchte sich finanziell nicht verheben und befindet sich daher mittendrin im Entscheidungsprozess, ob eine Zusammenarbeit nun wirklich eine Win-win-Situation wäre.

Jetzt gab es ein deutliches Signal für einen gemeinsamen Weg mit dem Landratsamt und damit für eine Zweifachturnhalle. Das war das Ergebnis eines Workshops, bei dem Anfang Februar Vertreter der Ickinger Verwaltung und dem Tölzer Landratsamt, Gemeinderäte, die Schulleiter von Grundschule und Gymnasium und Vertreter der örtlichen Sportvereine zusammen mit Planern an einem Tisch gesessen hatten. Es zeigten sich klare Synergieeffekte, fasste Bürgermeisterin Verena Reithmann (Unabhängige Bürgerliste Icking) die Ergebnisse in der Gemeinderatssitzung am Montag zusammen. "Die Kooperation mit dem Landkreis ermöglicht ein optimiertes Kosten-Nutzen-Ergebnis." Doch das heißt noch nicht, dass das unbedingt einen Abriss der alten Einfachturnhalle und einen kompletten Neubau erzwingt. Im Raum stehe auch eine Sanierung des Altbestands mit einem Anbau, so die überraschende Ansage der Bürgermeisterin. Auch das sei denkbar und solle geprüft werden, auch wenn die Nutzung dadurch weniger flexibel sei. Momentan stehen also verschiedene Szenarien im Raum. Abriss und Neubau oder Erhalt und Anbau in welcher Dimension auch immer.

Im Workshop wurde eine Art gemeinsamer Wunschzettel erarbeitet. Demnach soll die Freifläche mit dem Hartplatz und dem außerhalb der Schulzeiten frei zugänglichen Bolzplatz erhalten werden, auch wenn die Anlagen künftig wahrscheinlich viel kleiner ausfallen, weil die neue Turnhalle entsprechend Platz verschlingt. Vom Tisch sind damit die wilden Pläne mit einer Verlegung des Hartplatzes auf das Dach der neuen Turnhalle, die vor Jahren im Gemeinderat schon mal für Erstaunen sorgten. Denn die Dach-Version würde eine offene Nutzung verhindern. Insgesamt sprachen sich die Planer für eine maßvolle Optik aus, ohne etwa eine massive Verglasung vom Boden bis zur Decke. "Den Neubau nicht extrovertiert denken", so die Losung. Dies gilt auch für die Gebäudehöhe, die sich in die Umgebung einfügen soll. Das neue Gebäude soll auch nicht frei auf der grünen Wiese stehen, sondern an die Grundschule angebunden sein. Weil zu erwarten ist, dass die Lehrerparkplätze dem Platzbedarf zum Opfer fallen und weitere Freiflächen notwendig sein könnten, empfahlen die Planer der Gemeinde, über den Erwerb eines Grundstücks gegenüber als Pufferfläche in Betracht zu ziehen. Sollte der Abriss der alten Sportstätte notwendig sein, wird eine Interimslösung für den Unterricht für möglich gehalten. Mit auf den Weg gaben die Planer der Gemeinde noch den Ratschlag, die Wege der Grundschüler und der Gymnasiasten möglichst zu "entflechten", das heißt die Zugänge zum Gebäude so zu gestalten, dass die Gymnasiasten dafür nicht über den Pausenhof der Grundschule laufen müssten.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: