Grundschulen und Kindergärten:Verlässliche Daten

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Grüne, "Penzberg Miteinander" und FLP fordern Konzept

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

In drei Jahren werden die beiden Grundschulen in der Stadt Penzberg zu klein sein. Diese Aussage von Stadtbaumeister Justus Klement beim Runden Tisch zum geplanten Neubau einer Kindertagesstätte auf dem Pausenhof der Grundschule an der Birkenstraße verwunderte die Anwesenden insofern, als es bis vor Kurzem von der Verwaltung noch hieß, dass es keinen Bedarf dafür gebe. Nun gibt es ihn doch. Man diskutiere Standorte für eine dritte Grundschule, sagte Klement. Diese Aussage ruft die Freie Lokalpolitik Penzberg (FLP) auf den Plan. Sie verfassten eine schriftliche Anfrage an das städtische Bauamt. Im Zuge der Diskussion über den Kindertagesstätten-Standort habe man "ganz klar die Frage" gestellt, ob die Grundschule an der Birkenstraße Platz für eine Erweiterung brauche, schreiben die drei FLP-Stadträte Michael Kühberger, Jack Eberl und André Anderl. "Vor etwas mehr als sechs Monaten kam ein klares Nein!" Dies möchte die FLP aufgeklärt haben.

"Wir wundern uns, dass zum damaligen Zeitpunkt das nicht bekannt war, und möchten daher wissen, auf welchen neuen Erkenntnissen/Berechnungen dieser plötzlich auftretende Handlungsbedarf beruht", schreibt die FLP in ihrer Anfrage. Diese Erkenntnisse wollen die Stadträte vorgelegt bekommen.

Nicht nur die FLP schaltet sich in die Debatte um den Kindertagesstättenbau ein. Kurz nach dem Runden Tisch mit den Elternbeiräten, Schulleitern und Betreibern meldeten sich Ute Frohwein-Sendl und Markus Bocksberger von "Penzberg Miteinander" zu Wort. Beide fordern ein "bauliches Bildungskonzept", das alle Betreuungseinrichtungen und Schulen umfasst. Den parteifreien Stadträten ist nicht klar, wie es mit der Gesamtentwicklung in Penzberg weitergehen solle. "Es kann nicht sein, dass wir länger als geplant in absehbarer Zeit nur noch Container-Lösungen haben werden, aber keine potentiellen Lösungen, wie wir künftig die Herausforderungen meistern werden, die noch auf uns zukommen", moniert Bocksberger. "Wir brauchen ein klares Signal, dass wir zukunftsorientiert für ein nachhaltiges Bildungswesen handeln, und dürfen keine Zeit mehr verlieren."

Auch Kerstin Engel, Bürgermeister-Kandidatin der Grünen, macht sich Gedanken, wobei ihr die Forderung von "Penzberg Miteinander" nicht weit genug geht. Die Grünen wollen ein Gesamtkonzept, das folgende Punkte umfasst: die angestrebte bauliche Entwicklung bis 2030 unter Berücksichtigung eines Grünkonzepts; den erforderlichen Ausbau an Kinderbetreuung und Schulen gemäß dem Antrag Box-berger/Frohwein-Sendl unter Berücksichtigung einer gebundenen Ganztagsklasse gemäß Antrag Bündnis 90/Die Grünen vom Juni 2016; den erforderlichen Ausbau an Senioreneinrichtungen und den erforderlichen Ausbau an Sportstätten und Jugendeinrichtungen.

Die Idee, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, sei reizvoll, erklärt indes die FLP. Doch sei sie gleichzeitig völlig sinnlos, wenn es keine verlässlichen Daten gebe, auf die man solche Planungen stützen könne. Das müsse aufhören.

© SZ vom 25.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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