Gesundheit:Klinikausbau in Starnberg

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Bei Christoph Anthuber und seinem Starnberger Geburtshelfer-Team entbinden auch viele Frauen aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. (Foto: Nila Thiel)

Krankenhaus soll für 50 Millionen Euro erweitert werden

Von Sabine Bader, Starnberg

Thomas Weiler ist ein Freund klarer Worte. Und so hat der Chef der Starnberger Klinik-Holding in der jüngsten Sitzungs des Starnberger Kreistags seine Rede gleich mit dem Satz begonnen: "Der Landkreis hat seit 2006 keinen Cent in die Kreisklinik gesteckt." Was wie ein Vorwurf klingt, lässt sich auch als verstecktes Lob ans eigene Haus deuten: Denn das habe alle Um- und Ausbauten bisher selbst finanzieren können, so Weiler.

Jetzt allerdings stehen dem Landkreis Starnberg Millioneninvestitionen ins Haus. Denn das Klinikum in Starnberg benötigt eine neue Intensivstation mit Dialyse und nephrologischer Praxis. Kostenpunkt: 20 Millionen Euro. Erforderlich sind laut Weiler auch die Erweiterung der Kinderklinik mit einer Intensivstation für Neugeborene und Kreißsaal, ein neues Parkhaus und ein zentrales Verwaltungsgebäude mit Tiefgarage für 6,5 Millionen. All diese Neubauten werden den Landkreis abzüglich Fördermittel voraussichtlich knapp 50 Millionen Euro kosten. Stolze 9,5 Millionen Euro sind allein für das Parkhaus mit 300 Stellplätzen veranschlagt. Der Grund, warum die Parkanlage so teuer werde, resultiere aus den städtischen Auflagen, so Weiler. Wenn man an dieser Stelle eine Anlage in Ständerbauweise errichten dürfte, würden sich die Kosten um ein Drittel reduzieren. Fest steht für ihn: "Die Parksituation in der Oßwaldstraße ist eine Katastrophe." Hier gelte es, dringend Abhilfe zu schaffen. Zumal das bisherige Parkdeck im nördlichen Teil des Klinikgeländes durch Streusalz, das den Beton sehr stark angegriffen hat, so baufällig geworden ist, dass schon viele Stellplatze gesperrt werden mussten. Ende des Jahres muss die Anlage laut Weiler dann ganz geschlossen werden. Ein Interimsparkplatz mit 100 Stellflächen wird gerade am Ende der Oßwaldstraße gebaut.

Die überwiegende Mehrheit der Starnberger Kreisräte war sich am Montag einig darüber, dass an den vorgesehenen Investitionen kein Weg vorbeiführt und stimmte Weilers Finanzplanung zu. Eine gute Gelegenheit für Feldafings Bürgermeister Bernhard Sontheim (FW) noch einmal vor den Schulden zu warnen, die der Landkreis durch Projekte wie das Gymnasium Herrsching, die Fachoberschule Starnberg und den Erweiterungsbau des Landratsamts anhäufe. Sontheim rechnet mit einer "mutmaßlichen Gesamtverschuldung von 160 Millionen Euro" und findet: "Das ist hochgradig unverantwortlich."

© SZ vom 25.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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