Schon lange gärt die Gerüchteküche, dass es um das Arbeitsklima im Penzberger Rathaus schlecht bestellt sei. Nun ist der siebenköpfige Personalrat mit den beiden Vorsitzenden Stephan Kammel und Bettina Wutz am Montag geschlossen zurückgetreten. Gründe werden offiziell keine genannt. Die Stadtratsfraktion der Bürger für Penzberg (BfP) wittert als Grund dahinter eine Mitarbeiterbefragung, die in Kooperation mit der Krankenkasse AOK geplant ist. Sie stellen den Antrag, dass der Stadtrat bei dieser Befragung mitzureden hat und umfassend über die Ergebnisse informiert werden soll.
Bereits in der Sondersitzung am 11. Juli hatte BfP-Rat Wolfgang Sacher nachgefragt, ob der Stadtrat die Auswertung der anonymen Befragung erhält. Dies verneinten Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) und Rathaus-Personalchef Rainer Knapp damals. Der Rücktritt des Personalrats ließ die BfP aufhorchen. Sie wenden sich in ihrem Antrag an die Bürgermeisterin: "Gleichzeitig ist festzustellen, dass seit Ihrem Amtsantritt ein großer Personalwechsel stattfand und es um die Zufriedenheit der Mitarbeiter insbesondere der Rathausverwaltung nicht gut bestellt ist." Da Mitarbeiter das Fundament eines jeden Unternehmens seien, sei deren Zufriedenheit sehr wichtig. Die BfP wünscht sich deshalb, dass die Mitarbeiter auch die Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin und dem Stadtrat bewerten sollten. So gehe es etwa darum, ob die zahlreichen vom Stadtrat angestoßenen Projekte zu viel für die Verwaltung" seien "oder drehen wir uns einfach durch Kommunikationsprobleme im Kreis". Zudem soll der Fragebogen, der von den Rathaus-Mitarbeitern beantwortet werden soll, dem Stadtrat in der nächsten Sitzung im September zur Abstimmung vorgelegt werden.
Dem Vernehmen nach ist bislang geplant, dass die Mitarbeiterbefragung eine Bewertung der Abteilungsleiter und der Ersten Bürgermeisterin nicht umfasst.