Geretsried:Schmalfuss tritt für die Grünen an

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Der Ortsvorsitzende, ein Physiker, bewirbt sich um das Bürgermeisteramt in Geretsried.

Wolfgang Schäl

Harald Schmalfuss möchte für die Grünen das Bürgermeisteramt in Geretsried erobern. Der bekennende Pragmatiker möchte unter anderem die Energiewende vorantreiben und rechnet sich durchaus Chancen aus. (Foto: Hartmut Pöstges)

- Ein paar Reibereien hatte es bei den Grünen im Vorfeld zwar gegeben, die aber sind mittlerweile bereinigt, sodass jetzt feststeht, dass die Ökopartei 2014 mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen um das Geretsrieder Bürgermeisteramt geht. Nachdem vom Ortsverband bislang kein anderer Bewerber in Sicht ist, wird dies der Ortsvorsitzende Harald Schmalfuss sein. Sein Interesse an dem Amt hat der 62-jährige Physiker jetzt offiziell bekundet, er ist damit der dritte Interessent nach Michael Müller (CSU) und Robert Lug von den Freien Wählern, die den Hut schon in den Ring geworfen haben. Natürlich müsse man das Aufstellungsverfahren im kommenden Jahr abwarten, "aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Ortsverein mich unterstützt", sagte Schmalfuss gestern der SZ. Der Kandidat stützt sich auf eine selbst angestellte Online-Umfrage, derzufolge fast zwei Drittel der Mitglieder dafür sind, mit einem eigenen Bewerber ins Rennen zu gehen - dies war auch der Anlass für den Konflikt mit Grünen-Stadtrat Volker Witte gewesen, der sich in einer persönlichen Erklärung ursprünglich dafür ausgesprochen hatte, Lug zu unterstützen. Beide Seiten betonen nun, dass man die Differenzen vollständig ausgeräumt habe. "Für mich ist das erledigt", ließ Schmalfuss wissen.

Beruflich ist der Physiker, der seit 1987 in Geretsried lebt, derzeit noch als technischer Leiter bei einem Optik-Unternehmen in Karlsruhe engagiert, es könne sich aber schon darauf einrichten, in den kommenden Monaten in Geretsried die notwendige Präsenz zu zeigen. Seine Perspektiven stuft der Bewerber relativ nüchtern ein. Natürlich habe er es mit zwei starken Mitbewerbern zu tun, sagt Schmalfuss, seine Chancen sei aber "keineswegs gleich Null". Schließlich gehe es beim Amt des Bürgermeisters ja um eine Personalwahl, und da meint Schmalfuss, einiges in die Waagschale legen zu können. Cornelia Irmer habe als Rathaus-Chefin ja eine Menge Dinge angestoßen, die es jetzt umzusetzen gelte. Und da sei er "als einer, der technisch getrieben ist wie ich und nicht in Problemen, sondern in Lösungen denkt, nicht ganz verkehrt". In diesem Sinne glaubt der bekennende Pragmatiker Schmalfuss, sich beispielsweise beim Thema Energiewende nützlich machen zu können.

Eine eher psychologische denn technische Baustelle wird wohl das Verhältnis zu Wolfratshausen sein, das für den promovierten Diplom-Physiker Schmalfuss "ein Bauchwehthema" ist. So wie das Verhältnis sich aktuell darstelle, "schießen sich beide Seiten ins Knie". Es jedenfalls werde sich für ein vernünftiges Verhältnis zwischen den beiden Städten einsetzen.

Auf die Frage, wen er denn am liebsten als Wolfratshauser Bürgermeister sähe, gibt sich Schmalfuss sehr diplomatisch. "Mir ist jeder recht, der bereit ist, auf Geretsried zuzugehen."

© SZ vom 28.11.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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