Natur im urbanen Raum:Geretsried will Stadtgrün vergolden

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Wildblumen auf einer Verkehrsinsel an der Jeschkenstraße. (Foto: Manfred Neubauer)

Kommune beschließt Rezertifizierung des Naturnah-Labels.

Von Susanne Hauck, Geretsried

Das Stadtgrün in Geretsried ist naturnah, und das mit Auszeichnung. Bereits 2021 gab es das Label in Silber. Nun strebt die Kommune in der nächsten Runde sogar den "Gold"-Standard an. Dafür muss sich die Stadt rezertifizieren lassen, was jüngst im Stadtrat einstimmig beschlossen wurde.

Für den Aufstieg zu Gold sind die Baumpflege und die Öffentlichkeitsarbeit ausschlaggebend, die als herausragend bewertet werden müssen. Die jüngsten erfolgreichen Begrünungsmaßnahmen wie am Wall vom Eisstadion und den Verkehrsinseln an der Einfahrt Stein und vor dem Hallenbad stellte Inken Domany vom Fachbereich Umwelt und Verkehr vor. Zwar erfordere die naturnahe Bepflanzung mit sortenreichen Samenmischungen und einer Mischung aus Dauerbepflanzung und einjährigen Sommerblühern anfangs mehr Geduld. "Anfangs sieht es karg aus", sagte Domany. Aber später habe man viel weniger Pflegeaufwand, vor allem was das Gießen angeht. "Das ist ja sonst ein sehr großer Aufwand und mit hohem Wasserverbrauch verbunden."

Bei den Stadträten stieß die Initiative auf einhellige Begeisterung. Sie wollen unbedingt weitermachen. "Die naturnahe Bepflanzung ist viel schöner als die blöden Eisbegonien früher", meinte Kerstin Halba (SPD). "Wir sind ja keine Kurstadt, wo die Blumen in Reih und Glied stehen müssen", stimmte Heidi Dodenhöft (Freie Wähler) ein und freute sich darüber, wie sich einstige kahle Schotterflächen zu blühenden Blumeninseln wandelten, wo die Bienen summten. "Naturnah tut der Stadt gut."

Sogar Gerhard Meinl (CSU) gab zu, dass er sich dazu anregen habe lassen, erstmals "Saatzeug" zu kaufen, warnte allerdings davor, eine Freiflächengestaltungssatzung für mehr begrünte Privatflächen weiterzuverfolgen, da dies das Bauen weiter verteuere.

Stadtgrün naturnah ist ein vor ein paar Jahren eingeführtes Label für Gemeinden, die ökologisches Grünflächenmanagement umsetzen und damit die biologische Vielfalt und die Attraktivität des Lebensraums für die Bewohner stärken. Beim Geretsrieder Stadtgrün handelt es sich um 50 Flächen, die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind. Geplant ist außerdem am 22. Juni wieder eine Radtour zusammen mit dem Fahrradverein ADFC, bei der die Teilnehmer mehr über insektenfreundliches Gärtnern erfahre

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