Kulturförderung:Hilfe für den "Hinterhalt"

Lesezeit: 1 min

Gerd Baumann und Benni Schäfer (von links, hier mit Maria Moling am Schlagzeug) zählen zu den Initiatoren der Unterschriftenaktion. (Foto: Hartmut Pöstges)

Gerd Baumann und andere namhafte Kulturschaffende wenden sich in einem offenen Brief an die Stadt Geretsried.

Von Stephanie Schwaderer, Geretsried

Künstler und Künstlerinnen aus der näheren und weiteren Umgebung sorgen sich um die Zukunft des "Hinterhalt" in Gelting. In einem offenen Brief an den Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller (CSU) fordern sie eine bessere Unterstützung der Bühne und des Kulturvereins Isar-Loisach (KIL) durch die Stadt. Diese verweist in einer ersten Stellungnahme auf die "zahlreichen und umfangreichen Zuschüsse", die Geretsried dem KIL "seit Jahren und ohne Unterbrechung" gewähre. Die privat geführte Kleinkunstbühne finanziell zu unterstützen, falle jedoch unter "unzulässige direkte Wirtschaftsförderung".

Unterzeichnet haben den offenen Brief bislang unter anderem Josef Brustmann, Titus Vollmer, Gerd Baumann, Sybille Krafft, Sebastian Horn, Florian Rein, Peter Horn, Maria Well, Michael Well, Stofferl Well, Karl Well, Gerhard Polt, Matze Brustmann, Stephanie Lottermoser, Andi Haberl, Heinrich Zapf, Florian Sagner, Claus Steigenberger und Georg Unterholzner. "Es könnten noch weitere Namen dazukommen", sagt Benni Schäfer, der zu den Initiatoren der Aktion zählt. Gerd Baumann, Musiker, Komponist und Hochschullehrer in München, unterstreicht in einem zusätzlichen kurzen Schreiben die überregionale Bedeutung der Geltinger Bühne.

In dem offenen Brief heißt es: "Unser gemeinsames Anliegen ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass mit der Kulturbühne Hinterhalt ein Bühnenkleinod mit reicher Tradition und überregionaler Reputation trotz aufopferungsvollen Engagements einer großen Zahl von Ehrenamtlichen in seiner Existenz bedroht ist." Daher sei ein "Ausbau der Zusammenarbeit, verbunden mit einer regelmäßigen Unterstützung des Kulturvereins Isar-Loisach" vonnöten. Ein konkreter Vorschlag lautet, die Terminabsprachen zu verbessern. Zudem könne die Stadt den "Hinterhalt" mit seiner "hervorragenden Bühneninfrastruktur" für eigene Konzerte wie die Reihe "Jazz dahoam" nutzen.

Die Förderung des kulturellen Lebens sei Stadt und Bürgermeister ein wichtiges Anliegen, erklärt Pressesprecher Thomas Loibl in seiner Stellungnahme. Man müsse aber unterscheiden zwischen der Kulturförderung für einen Verein und der Förderung von einzelnen wirtschaftlichen Akteuren: "Hier bewegen wir uns sehr schnell im Bereich der unzulässigen direkten Wirtschaftsförderung, und genau das ist eben leider so nicht möglich." Einer besseren Terminabstimmung stehe nichts im Wege.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: