Lesen, leihen, lernen:Von der Bücherei zum Begegnungszentrum

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Hannah Vogel, Leiterin der Geretsrieder Stadtbibliothek. (Foto: Hartmut Pöstges)

Leiterin der Geretsrieder Stadtbibliothek zieht positive Bilanz.

Die Geretsrieder Stadtbibliothek ist im Wandel, aber auf einem guten Weg. Zunehmend entwickelt sie sich über eine reine Bücherei hinaus zu einem Kultur- und Begegnungszentrum, zu verdanken hat sie das auch der Modernisierung ihrer Räumlichkeiten vor einigen Jahren. Deutlich wurde das am Donnerstag in der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales, Senioren, Kultur und Sport (Jusskus). "Wir haben vier- bis fünftausend Besucher im Monat", zählte Leiterin Hannah Vogel in ihrem Jahresbericht auf. Es lasse sich beobachten, dass die Bibliothek nicht nur ein reiner Ausleihort sei, sondern wegen ihrer Atmosphäre geschätzt werde. So steigerten sich die jährlichen Besucherzahlen im Zeitraum von zehn Jahren von 41 000 auf 56 000. Zuwächse gab es auch bei den Neuanmeldungen: 787 Bibliotheksausweise wurden neu ausgegeben. Zum Vergleich: im Jahr vor Corona waren es 600.

Die Anzahl der aktiven Leser beträgt laut Vogel 2900, davon etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche. Sie tätigten 153 000 Ausleihungen aus dem Bestand der Bibliothek, davon 23 000 auf digitalem Weg. Besonders Kinderbücher waren gefragt: Von allen Mediengruppen entfielen mehr als ein Drittel auf diesen Bereich, gefolgt von Tonträgern und Belletristik. Vor zwei Jahren wurde die "Bibliothek der Dinge" eröffnet, die verschiedene nicht-mediale Gebrauchsgegenstände verleiht. Auch dafür zog Vogel ein positives Resümee. Demnach war der Nintendo-Switch am meisten gefragt, aber auch die Faszienrolle, Musikinstrumente, die Popcornmaschine oder die Nähmaschine waren unter den Top Ten. Für die Bibliothek der Dinge wurden neue Objekte angeschafft, wie ein Boulespiel oder Lernsachen für Kinder.

Vogel setzt weiter auf ein Konzept mit Veranstaltungen. "So können wir mehr Menschen erreichen", sagte sie. Im vergangenen Jahr gab es 130 Veranstaltungen wie Lesungen, Lesesommer, Young Adult Buchclub, Literaturkreis und Bibliothekseinführungen, an denen insgesamt 3500 Kinder und Erwachsene teilnahmen. Die Kooperation mit den Schulen wurde verstärkt und auch spezielle Angebote für Jugendliche wie eine Rechercheschule für die anstehende W-Seminararbeit oder Aufklärung zu Fake News fanden ihre Zielgruppe.

Abschließend gab es einen Ausblick für 2024. Neue Veranstaltungen wie das "Escape Game" in den Räumen der Einrichtung seien gut angenommen worden und sollen im Herbst wiederholt werden. Es wird zum ersten Mal ein "Late Night Learning" stattfinden. Damit solle Schülern, die zu Hause kein geeignetes Lernumfeld haben, die Möglichkeit gegeben werden, sich ungestört auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Es sind jeweils zwei Termine im April und im Juni vorgesehen.

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