Fünf Hektar in Penzberg:Ein Drittel für Wohnbebauung

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Pläne fürs Edeka-Areal stoßen in Penzberg auf Zustimmung

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Im Penzberger Rathaus wertet man den neuen Vorschlag als Befreiungsschlag: Vor Kurzem hat der Regensburger Projektentwickler Herbert Küblböck seine neuen Pläne für das Edeka-Areal zwischen Zibetholzweg, Grube und Henlestraße vorgestellt. Demnach soll ein Drittel des etwa fünf Hektar großen Areals für eine Wohnbebauung genutzt werden. Die restliche Fläche teilen sich das Unternehmen Edeka für einen Neubau, der Discounter Lidl und der Hagebaumarkt, der erweitern möchte. Der Stadtrat zeigte sich in nicht öffentlicher Sitzung angetan von dem Vorschlag, zumal man eine gerichtliche Auseinandersetzung mit Küblböck vermeiden möchte.

Der Projektentwickler hat Klage gegen die vom Stadtrat im November beschlossene Veränderungssperre für das Areal eingereicht, wonach dort bis 2021 nichts entwickelt werden dürfte. Zudem hatte das Gremium sich dafür ausgesprochen, auf dem Edeka-Gelände statt Discounter und Fachmärkten lieber Gewerbe anzusiedeln. Doch dieser Beschluss ist obsolet, der Interessent Franz Eberl, der auf dem Grundstück eine Autolackiererei betreiben wollte, will keine Wohnbebauung neben seinem Betrieb. Er fürchtet Auseinandersetzungen wegen möglicher Emissionen.

Es sei eine reine Formalie, diesen Stadtratsbeschluss aufzuheben, sagt Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD). Anders stehe es mit dem sogenannten Agglomerationsverbot. Das soll verhindern, dass sich viele Kleinbetriebe auf engem Raum ansiedeln und die Wirkung eines Großbetriebs entfalten. Auch geht es darum, dass die neu entstehenden Verkaufsflächen den Geschäften in der Innenstadt nicht die Kundschaft wegschnappen. Ob das Agglomerationsverbot bei der neuen Planung greift, klärt die Stadt derzeit mit der Regierung von Oberbayern.

Küblböck hat sich jedenfalls mit seinem neuen Vorschlag bewegt. Er hatte eine Wohnbebauung entlang der Henlestraße stets abgelehnt. Auch Edeka gibt sich kompromissbereit: Der Konzern wollte bislang seinen bestehenden Markt nur erweitern. Nun soll es einen Neubau an anderer Stelle des Areals geben. Daneben ist ein größerer Lidl-Markt geplant, der von der Grube an den neuen Standort umziehen würde. Der Hagebaumarkt möchte seine Fläche verdoppeln. Übrig bleiben 800 Quadratmeter für Märkte, die nur Sortimente anbieten sollen, die es in der Penzberger Innenstadt nicht gibt.

© SZ vom 24.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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