Extreme Waldbrandgefahr wegen Trockenheit:Feuer am Sylvensteinsee

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Am Sylvensteinstausee brennen 14 Hektar Schutzwald. Hubschrauber sollen das Feuer löschen, bislang ohne Erfolg. Die Brandgefahr in den Alpen ist derzeit ungewöhnlich hoch. Schuld ist die extreme Trockenheit.

Am Nordufer des Sylvensteinstausees brennen seit Sonntagnachmittag 14 Hektar Schutzwald. Auch am Montag konnte das Feuer noch nicht gelöscht werden. Hubschrauber waren den ganzen Tag über im Einsatz, um den Brand aus der Luft zu bekämpfen. Die Waldbrandgefahr in den bayerischen Alpen ist derzeit sehr hoch - für November eher ungewöhnlich. Schuld ist die extreme Trockenheit.

Hubschrauber sollen den Waldbrand am Sylvensteinstausee löschen. Bislang ohne Erfolg. (Foto: dpa)

Seit rund vier Wochen registrierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) keine nennenswerten Niederschläge mehr, weder Regen und schon gar keinen Schnee. Eine ähnliche Trockenphase habe es zuletzt vor 40 Jahren gegeben, hieß es beim DWD. Christian Kölling von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising sorgt sich deshalb vor allem um die Bergwälder, die von einem Feuer wie am Sylvensteinstausee akut bedroht sind. "Eine weggeworfene Zigarette reicht aus", sagte der Leiter der Abteilung Boden und Klima am Montag.

Nach langer Trockenheit bietet der nur rund zehn Zentimeter dünne Humusboden im Wald beste Nahrung für das Feuer. Dünne Rauchschwaden hingen am Montag über dem steilen Hang des Falkenbergs, die zahlreichen Bodenfeuer waren mit bloßem Auge aus der Luft nicht zu sehen - dafür aber umso besser mit der Wärmebildkamera der Polizei: "Der gesamte Bergrücken ist mit Bodenfeuern bedeckt", sagte Kreisbrandrat Karl Murböck am Montag auf einer improvisierten Pressekonferenz in Fall. Deshalb lautete die Strategie der Feuerwehr: "Durch massiven Wassereinsatz offene Feuer und Bodenfeuer bekämpfen."

Im Drei-Minuten-Takt tankten die vier Hubschrauber Wasser aus dem Sylvensteinstausee, zeitweise waren alle zugleich in der Luft. Punktuell seien die Feuer durch den Einsatz am Nachmittag schon deutlich kleiner geworden. Unterstützt wurden die Feuerwehren aus der Region auch von Kollegen aus Tirol, die viel Erfahrung mit der Bekämpfung von Waldbränden haben. Der betroffene Schutzwald gehört dem Freistaat. Für die Wald- und Forstwirtschaft ist ein Feuer ein herber Rückschlag: Bis die Bäume nachgewachsen sind, können bis zu 30 Jahre vergehen.

© SZ vom 22.11.2011/dpa/pine - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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