Explosion im Wasser:Mine im Starnberger See gesprengt

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Taucher entdecken bei Kempfenhausen Sprengstoff aus dem Zweiten Weltkrieg. Dieser ist dort mutmaßlich in den letzten Kriegstagen "entsorgt" worden. Zudem machen sie noch einen anderen explosiven Fund

Von Peter Haake, Starnberg

Der Kampfmittelräumdienst hat am Montag gegen 10 Uhr im Starnberger See eine Panzerabwehrmine aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt: Zwei Meter hoch stieg die Wassersäule, als die Experten eine angebrachte Sprengladung elektrisch zündeten und die Mine damit zur Detonation brachten. Taucher der Bundeswehr hatten neben der Mine insgesamt vier 50-Kilo-Fliegerbomben in etwa 2,50 Meter Tiefe auf dem Seegrund entdeckt, von denen aber offensichtlich keine Gefahr mehr ausging. Wie die explosiven Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg in den See gekommen sind, darüber lässt sich nur spekulieren. Sie wurden vermutlich in den letzten Kriegstagen von einem Boot aus im See "entsorgt", meint Kai Motschmann von der Starnberger Polizei. Taucher der Bundeswehr hatten die Mine und zwei Bomben im Rahmen einer Übung bereits vergangene Woche entdeckt, zwei weitere wurden am Montag gefunden und geborgen. Einzig die noch scharfe Panzermine musste im Wasser gesprengt werden, weil sie weder entschärft noch abtransportiert werden konnte. Rund 20 Personen waren am Montag im Einsatz, abgesehen von Kampfmittelräumern und Bundeswehr waren Feuerwehren, Wasserschutzpolizei, Rettungsdienste sowie Mitarbeiter des Landratsamts beteiligt. Bewusst habe man die Öffentlichkeit nicht informiert, um keine Schaulustigen anzulocken, sagte Motschmann. Die Bomben waren südlich des Bayerischen Yacht-Clubs mehrere hundert Meter von der Strandpromenade entfernt auf Höhe Kempfenhausen gefunden worden. Um eine Gefahr für Kanufahrer und Angler auszuschließen, hatten Polizei und Feuerwehr das Gebiet ebenso abgesperrt wie die Hafenausfahrt der Bootswerft Rambeck. "Das wird nicht der letzte Fund gewesen sein", glaubt Motschmann. Grundsätzlich gilt bei Munitionsfunden: Finger weg und die Polizei informieren. "Munition ist immer gefährlich", sagt der Polizist, "wie am ersten Tag".

© SZ vom 02.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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