Evangelische Kirche:Konzertbesuche für gute Zwecke

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Sie unterstützen "Kinder und Familien in Not": Pfarrer Martin Gruber und Marina Holtkamp. (Foto: Hartmut Pöstges)

Marina Holtkamp unterstützt Hilfsprojekt in Sankt Michael

"Das Tolle an Spenden für lokale Hilfsprojekte ist, dass jeder weiß, was mit den Geldern passiert - wo diese hingehen - weil die Erfolge einfach allgemein sichtbar sind." Pfarrer Martin Gruber lächelt stolz, während er über die wohltätige Spendensammlung seiner Gemeinschaft spricht. Die evangelisch-lutherische Kirche Sankt Michael Wolfratshausen engagiert sich bereits seit über 15 Jahren für bedürftige Menschen in der Region. "Kinder und Familien in Not" heißt die Stiftung der Gemeinde, durch die laut Gruber jährlich vier- bis fünfstellige Beträge gesammelt werden können. "Dank der Unterstützung vieler Sponsoren haben wir die Aktion über viele Jahre erfolgreich aufgebaut", sagt Gruber. Die Erlöse der Stiftung, so der Pfarrer, kommen "konzentriert und ohne jegliche Abstriche in der Einzelfallhilfe" ortsansässigen Familien zugute. Mittlerweile sei die Stiftung so groß, dass sogar Beratungsstellen Familien an die Kirche weiterschicken.

Als Partner für die Spendensammlung hat die Kirche unter anderem die Neue Philharmonie München (NPhM) gewonnen. Das Orchester, das junge begabte Musikerinnen und Musikern an den Beruf des Orchestermusikers heranführt, tritt auch in der Loisachhalle auf. Bereits der Erlös des Ticketkaufes kommt der Stiftung vollständig zugute - vorausgesetzt, er erfolgt über die richtige Anlaufstelle. "Der Kaufbetrag für Konzertkarten geht nur dann an unsere Aktion, wenn sie über Marina Holtkamp erworben werden", erklärt Gruber. "Das hat sich nämlich leider noch nicht herumgesprochen."

Die Rentnerin bekommt seit über vier Jahren Karten für die Konzertabende der jungen Philharmoniker zur Verfügung gestellt. Diese verkauft sie ehrenamtlich per E-Mail (ma.holtkamp@hotmail.de) und gibt den Erlös vollständig an Sankt Michael weiter. Doch obwohl die NPhM ihr Engagement bereits unter dem Stiftungslogo auf Plakaten bewirbt, habe sie noch keine einzige Karte nur durch die Ankündigung auf Flyern weitergegeben, sagt Holtkamp. "Wenn ich mit den Leuten auf Konzerten spreche, heißt es oft: 'Das wusste ich gar nicht'."

Dabei bietet sie ihren Käufern mindestens dieselben Vorzüge wie herkömmliche Ticketbörsen. Verbindliche Bestellungen beantwortet sie mit einer Bestätigung per E-Mail. Am Konzertabend wartet sie von 18.30 Uhr an in der Loisachhalle und händigt den Kunden persönlich ihre Karten aus. Gezahlt wird in bar - was das angeht, verlässt sich Holtkamp auf die Ehrlichkeit der Leute. Auch das sei schön am Spenden, sagt Holtkamp: "Es ist eben ein Geben und Nehmen."

© SZ vom 09.11.2018 / GLAU - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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