Ende des Wildwuchses:Kleingärtnern wird gekündigt

Lesezeit: 2 min

Stadt treibt Neuordnung der Gartenparzellen voran

Es bleibt dabei. Den Pächtern von Gartenparzellen im Breitfilz und an der Wankstraße wird zum Ende des Monats Oktober gekündigt. Der Stadtrat hat der Neuordnung der Kleingartenanlagen mehrheitlich zugestimmt. Dem Wildwuchs soll ein Ende gemacht werden. Das ebenfalls im Fokus des Liegenschaftsamts stehende Gebiet Gleisdreieck wird voraussichtlich erst 2019 neu geregelt. Neu ist für die Pächter, dass sie künftig alle Kaution bezahlen müssen. Das war bislang nur bei Neuverpachtungen der Fall (300 Euro). Die Kautionen sollen sich an der Parzellengröße und der Nutzungszeit orientieren. Allerdings lässt die Stadtverwaltung bei Härtefällen mit sich über die Kosten reden.

Geschätzt 350 Parzellen sind es allein in der Anlage Breitfilz. 30 Jahre lang konnten dort die Kleingartler schalten und walten, wie sie wollten. Was einige schwarze Schafe ausnutzen. So gibt es verwahrloste und vermüllte Parzellen. Ein großes Thema ist die Sicherheit: Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz haben fast keine Chance, sich in der Kleingartenanlage mit verworrener Nummerierung zurechtzufinden. Dabei nutzen viele Pächter Holzöfen zum Heizen ihrer Hütten. In einer Informationsveranstaltung Ende Juli wurden sie darüber informiert, dass der Bezirkskaminkehrer diese Anlagen prüfen müsse (Feuerstättenbeschau). Wer keine Sicherheitsbescheinigung vorlegen könne, müsse seinen Ofen abbauen. Inzwischen hat es Besichtigungstermine gegeben. 60 Feuerstättenbeschauen wurden im Breitfilz vorgenommen, nur für sieben Öfen konnte eine Bescheinigung vorgelegt werden. Auch an der Wankstraße war der zuständige Kaminkehrer unterwegs. Nur von einer Parzelle dort gibt es bislang einen Sicherheitsnachweis.

Für die Tierhaltung soll es eine Übergangsregelung geben. Die Haltung neuer Tiere wird in den Kleingartenanlagen nicht mehr genehmigt. In einem Probelauf wurde den Gartlern ein Grüncontainer zur Verfügung gestellt, der rege angenommen wurde. Handpumpen sollen weiterhin gestattet werden. Definitiv nicht mehr erlaubt sind Pools. Im Breitfilz sollen Parzellen, die im Naturschutzbereich liegen, nicht mehr neu vergeben werden, wenn sie frei werden. Die Penzberger Feuerwehr tendiert dazu, ein ATV, ein Quad-ähnliches, geländegängiges Fahrzeug, anzuschaffen. Mit diesem sind Löscheinsätze in dem moorigen und bewaldeten Gelände möglich.

Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) sprach von einem Stufenplan. Denn Stadtrat und Verwaltung sind sich einig, dass die Kontrolle der Neuregelungen schwierig wird. Kämmerer Johann Blank kündigte regelmäßige Kontrollen des Liegenschaftsamts an. Kritisch sahen einige Stadträte die Kosten, die auf die Pächter zukommen. Wolfgang Sacher (BfP) warb dafür, mit den Kündigungen zu warten. Er stimmte gegen die Regulierung. Kerstin Engel (Grüne) und Rüdiger Kamel (BfP) plädierten dafür, bei Härtefällen Nachsicht walten zu lassen. Daraufhin erklärte Ute Frohwein-Sendl (SPD), Bedürftige könnten sich bei der Arbeiterwohlfahrt melden. Diese würde bei den Kosten einspringen.

© SZ vom 02.10.2017 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: