Eine besondere Pressekonferenz:Nix Genaues weiß man nicht

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Veranstalter der Kulturmeile Wolfratshausen nennen Jury und Künstler "top secret"

Von Susanne Hauck, Wolfratshausen

Die siebte Kunstmeile Wolfratshausen verspricht zu einer Rekordveranstaltung zu werden - zumindest was die Zahl der Anmeldungen betrifft. Von 100 Künstlern liegen die Bewerbungen vor - und der Verein rechnet mit weiteren 30. Wer dabei ist, dazu hielten sich Hans-Werner Kuhlmann, Marianne Wirth-Grabow, Astrid Göpfert und Carmen Gröbmair-Jonas vom Verein Lebendige Altstadt (LAW) beim Pressegespräch am Donnerstag noch bedeckt. Schließlich müssten sich die Künstler mit ihren Werken erst anonymisiert einer Jury stellen, so dass das Geheimnis erst in der zweiten Juniwoche gelüftet werde. Auch zur Zusammensetzung der Prüfungskommission hieß es nur: "Top secret." Einflussnahme vorab oder Beschwerden abgelehnter Künstler sollen tunlichst vermieden werden.

Trotzdem dürften die meisten Bewerber eine ganz gute Chance haben, in die Endauswahl zu kommen. Denn immerhin gibt es 90 Ausstellungsorte - auch diese Zahl so hoch wie noch nie. Kuhlmann lässt sich zu den Interessenten nur so viel entlocken, dass 50 Prozent erstmals bei der Kunstmeile mitmachen wollten und "hochkarätige Namen" dabei seien. Und nicht nur "Superkünstler", sondern auch junge Leute, die sich eine eigene Ausstellung noch nicht leisten könnten. Anmeldungen kamen von überallher, bewerben darf sich schließlich, wer will. Nicht nur aus Wolfratshausen und Umgebung, sondern auch aus Ober- und Niederbayern, Schwaben und sogar aus Mallorca. Die große Resonanz ist für die LAW ein Zeichen für die Strahlkraft der Veranstaltung. Darunter sind Maler, Bildhauer, Fotografen, Lichtkünstler und Kunsthandwerker. Wie Kuhlmann sagt, will sich auch "Mrs. Colorberry" anmelden - sofern sie ein neues Atelier findet. Die als "Kunstharz-Königin" bekannt gewordene Geretsriederin Stephanie Walberer hat ihre Räume im Schwankl-Eck nach gerade mal drei Monaten schon wieder verlassen.

Immerhin ein Name darf schon gedruckt werden: jener der Wellküren. Die Musikerinnen treten bei der Vernissage am 20. September in der Loisachhalle auf. Und außerhalb der Juryauswahl stellt Hamit Cordan in seiner Galerie in der Weidachmühle Aufnahmen türkischer Fotografen aus, so viel ist auch schon bekannt.

Die "Lebendige Altstadt" kündigt außerdem zwei Gesamtkunstwerke unter dem Motto "Kunst, Licht, Klang" an: Marianne Wirth-Grabow und Alfred Fraas bespielen wieder zusammen mit Kindern der Schulen am Hammerschmiedweg, Weidach, Waldram und der Schule der Phantasie den Sebastianisteg über der Loisach. Erstmals setzt sich der Japanische Garten in Szene: Er soll sich mit Hilfe des Münsinger Künstlers Gregory Prade am Eröffnungsabend fernöstlich präsentieren.

Der Eröffnungsabend geht in eine "Late Night" mit Künstlerbegegnungen und Musik in der Innenstadt über. Gestrichen ist der Aktionstag, bei dem man Graffiti- oder Pflastermalern zusehen konnte. Leerstehende Läden sind stattdessen die Gelegenheit, Künstler bei der Arbeit zu beobachten, die dort nicht nur ausstellen, sondern auch Hand anlegen. Ansonsten sind die Arbeiten wieder in Geschäften, Schaufenstern, Galerien und dem öffentlichen Raum zu sehen.

© SZ vom 04.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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