Ein Haus mit vielen Nutzungen:Denkmal mit Durchblick

Der Zwischenbau verbindet Haus und Remise. (Foto: Sunder-Plassmann/oh)

Ein gläserner Zwischenbau setzt am Deichstetterhaus in Iffeldorf einen Akzent

Der gläserne Zwischenbau wirkt in dem denkmalgeschützten Ensemble zwischen dem früheren Ärztehaus und der Remise an der Staltacher Straße zunächst unauffällig. Und doch ist er das verbindende Zentralstück für das rund 140 Jahre alte Deichstetterhaus, das zum Rathaus und Mehrgenerationentreff umgebaut ist. Dort tagt der Gemeinderat. Trauungen finden statt. In der Hausaufgabenbetreuung helfen Senioren Schülern. Es gibt Yogakurse und andere kulturelle Veranstaltungen. Gleichzeitig blieb der Landhauscharakter des Deichstetterhauses mit der Backsteinfassade in hellem Ziegelrot, neoklassizistischen Elementen und der Holzverkleidung im alpenländischen Stil im Giebelbereich gewahrt.

In den 1870-er Jahren hatte Josef von Maffei das Ursprungsgebäude als Ärztehaus für das familieneigene Torfwerk und die Brauerei errichten lassen. Lange wohnte dort die Medizinerfamilie Deichstetter, nach der das Haus benannt ist. Ein Nachfahre vermachte das Grundstück der Gemeinde für gemeinnützige und kulturelle Zwecke. Doch der Umbau zum Rathaus war umstritten; er wurde per Bürgerentscheid 2014 herbeigeführt.

Im Zwischenbau war für den Architekten Benedikt Sunder-Plassmann der ungehinderte Blick durch die großen Glasflächen auf die Landschaft etwa mit der Heuwinklkapelle entscheidend. Im denkmalgeschützten Ensemble galt es, die historischen Oberflächen und Tapeten zu erhalten und gleichzeitig moderne technischen Anforderungen zu erfüllen. Mit seinem Büro aus Greifenberg hat der Architekt das Ensemble realisiert. Es ist am Samstag, 24. Juni, um 14 Uhr zu besichtigen.

© SZ vom 23.06.2017 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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