Ehrung:Brustmann im Boden

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Mit einem Messingschild, eingelassen im Boden vor der Loisachhalle, wird Josef Brustmann im Oktober geehrt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Kabarettist, Dichter und Musiker erhält eine Plakette im Wolfratshauser "Walk of Fame"

Der sogenannte "Walk of Fame" in Wolfratshausen bekommt eine neue Plakette: Der Kabarettist, Musiker, Schauspieler und Dichter Josef Brustmann wird im Oktober mit einem Messingschild geehrt, das im Boden vor der Loisachhalle eingelassen wird. Das hat Hans-Werner Kuhlmann, Initiator des Ruhmesweges und Vorsitzender des Vereins "Lebendige Altstadt Wolfratshausen" (LAW), gemeinsam mit Alfred Fraas, Kulturreferent im Stadtrat, am Dienstag bekannt gegeben.

Brustmann ist damit der vierte, der diese Auszeichnung erhält: nach Katharina Lüthi (2013), die einst die längste Filzschnur der Welt gefertigt hat; dem Wolfratshauser Kinderchor mit Leiter Yoshihisa Kinohita (2015) und dem einstigen Ministerpräsidenten und Wolfratshauser Ehrenbürger Edmund Stoiber (2017). Dass die neueste Plakette von einer fünfköpfigen Jury nun erneut im Zweijahresrhythmus vergeben wird, ist laut Kuhlmann reiner Zufall. Die Kriterien schreiben maximal eine Ehrung pro Jahr vor. In den "Walk of Fame" werden Persönlichkeiten aufgenommen, die "mit außergewöhnlichen Leistungen die Stadt Wolfratshausen weit über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht haben". Brustmann erfülle dieses Kriterium perfekt, sagte Fraas. Schließlich trete er mit rund 100 Veranstaltungen pro Jahr im gesamten deutschsprachigen Raum auf. Und seine Familie, die einst von Teisendorf nach Waldram zog, stamme "fast aus Wolfratshausen". Der "Walk of Fame", der irgendwann auf das noch umzugestaltende westliche Loisachufer verlegt werden soll, sei der richtige Ort, um Brustmann zu würdigen, erklärte Fraas.

Der Kabarettist zeigte sich gerührt. "Die Plakette ehrt mich sehr", sagte Brustmann, der 2015 mit dem Deutschen Kabarettpreis ausgezeichnet wurde. Schon beim Veröffentlichen seiner Gedichte habe er immer wieder die Frage im Blick, was denn eigentlich bestehen bleibe. "Man ist ein Stäuberl im Wind", sagte der 64-Jährige. "Aber so eine Plakette bleibt." Ein bisschen erinnere ihn das an den Papagei einer Bäuerin in Egling, bei der einst sein Vater gearbeitet habe. Der soll auch nach dessen Tod noch "Herr Brustmann" gerufen haben, erzählte er mit einem Schmunzeln.

Die Plakette wird von Sandra Koloman gestaltet und am Samstag, 19. Oktober, um 11 Uhr eingeweiht. Josef Brustmann will dann mit dem Tölzer Akkordeonisten Martin Regrat ein Lied vortragen.

© SZ vom 10.07.2019 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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