Diskussion in der Flößerei:Mehr Hilfe für Alleinerziehende

Grüne fordern höhere Freibeträge für Kinder

Die Grünen fordern vom Staat mehr Unterstützung für Alleinerziehende, deren Armutsrisiko in Deutschland fünfmal so hoch ist wie beim Durchschnitt. Auf einer Podiumsdiskussion des Wolfratshauser Ortsverbands zum Thema forderte Verena Osgyan, Sprecherin für Frauen- und Gleichstellungspolitik der Grünen Landtagsfraktion, die Freibeträge für Kinder stark zu erhöhen und diese nicht mit Hartz IV zu verrechnen. Das Ehegattensplitting, das Gutverdienern nützt und Familien mit Kindern schadet, solle abgeschafft werden.

An der Diskussion in der Flößerei nahm auch Sandra Meier vom Verein "Frauen helfen Frauen" teil. Sie berichtete über Frauen mit Kindern, die im Frauenhaus Zuflucht suchen. Die Plätze reichten nur für etwa die Hälfte der Schutzsuchenden, obwohl Wolfratshausen mit sechs Plätzen und einem Notplatz noch gut ausgestattet sei im Vergleich mit anderen bayerischen Kommunen. Mehr als 1,5 Millionen Alleinerziehende gibt es in Deutschland, etwa ein Drittel von ihnen bezieht Hartz IV. Wie die Diskussionsteilnehmer darlegten, bekommt die Hälfte der betroffenen Frauen keine Unterhaltsleistungen von ihren Partnern. Für die müssen - oft mit Unterstützung des Vereins - komplizierte Anträge bei unterschiedlichen Behörden gestellt werden, die aufeinander aufbauen. Als Skandal bezeichneten die Anwesenden, dass das Jobcenter bis zu drei Monate Zeit braucht, bis es Leistungen geprüft hat und Unterhalt auszahlt. Die Grünen, unter ihnen Wahlkreiskandidat für die Landtagswahl Peter Urban, forderten auch bessere Betreuungsangebote für Kinder.

© SZ vom 23.07.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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