Die Pächterin:Bleiben oder gehen

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Penzberger Stadtrat entscheidet über die Zukunft der Stadthalle

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Der Penzberger Stadtrat wird sich an diesem Dienstag entscheiden müssen. Bleibt Paula Maria Reisek Pächterin der Stadthalle oder hält der Stadtrat an der fristlosen Kündigung des Vertragsverhältnisses fest - das sind die beiden Optionen, die Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) dem Gremium in der Sitzung bei einer "Dringlichkeitsbefassung" zur Wahl stellt. Reisek, ihr Lebensgefährte Bashir Noori und dessen Geschäftspartner Erkan Yildirim sind zur Sitzung eingeladen.

In der öffentlichen Sitzung (Beginn: 18.15 Uhr) haben sie auf eigenen Wunsch die Gelegenheit, für eine weitere Zusammenarbeit zu werben. Bleibt der Stadtrat bei seinem Beschluss, wird die Stadt eine Räumungsklage anstrengen. Diese Entscheidung wird in der nicht öffentlichen Sitzung fallen.

Die Räumungsklage wäre deshalb notwendig, weil Reisek vor dem Landgericht München II eine einstweilige Verfügung erwirkt hat. Der Gerichtsvollzieher stellte diese vergangene Woche persönlich der Bürgermeisterin zu. Die Verfügung besagt, dass die Stadt die "Wiedereinräumung des Besitzes sämtlicher Räume herbeizuführen" habe. Das bedeutet konkret, dass die Schlösser an den Stadthallen-Türen, die nach der fristlosen Kündigung am 1. März ausgetauscht worden waren, am Montag wieder ausgebaut werden mussten. Von Mittag an musste Reisek der Zugang in das Gebäude wieder ermöglicht werden. Darauf habe man sich geeinigt, sagt Zehetner.

Die fristlose Kündigung wegen ausstehender Pacht- und Nebenkosten-Zahlungen werde von Reisek und ihren Beratern nicht angezweifelt, betont die Bürgermeisterin. Allerdings möchte die Wirtin die Stadthalle nicht aufgeben. Sollte der Stadtrat beschließen, den Weg einer Räumungsklage zu beschreiten, kann Reisek bis zu einem Urteilsspruch die Stadthalle bewirtschaften. Reisek hatte die Schulden in Höhe von etwa 46 000 Euro bei der Übernahme der R & G Dienstleistungs GmbH im November 2017 von ihrem Pächter-Vorgänger Rudolf Schall übernommen. Sie selbst hatte Pacht und Nebenkosten für den Januar 2018 bezahlt. Den Monat Februar blieb sie schuldig.

© SZ vom 20.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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