Die Bestandsaufnahme läuft:Penzberg muss Kanal sanieren

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Stadtwerke planen insgesamt 60 Maßnahmen in 20 Jahren

Das Landratsamt Weilheim-Schongau setzt die Daumenschrauben an: Die Stadt Penzberg muss ihr Kanalsystem sanieren, sonst ist es um die wasserrechtlichen Bescheide schlecht bestellt. Normalerweise werden solche Genehmigungen für 20 Jahre erteilt, Penzberg hat sie nur für zehn Jahre bekommen. Es geht um die Abflussmengen zur Kläranlage. Diese wurden begrenzt, weil die Wassermengen, die von außerhalb in die Kanäle eindringen, zu hoch sind. Die Stadtwerke sind bereits tätig geworden, was an den vielen Baustellen in Penzberg zu sehen ist.

Die Bestandsaufnahme laufe, sagte Florian Stader, technischer Leiter für Trinkwasser, Abwasser und Fernwärme bei den Stadtwerken. Im Anschluss werde ein Sanierungskonzept erstellt. Im Fokus ist nicht allein das öffentliche Kanalnetz, sondern auch die privaten Grundstücksentwässerungsanlagen. Bei 44 Prozent liege derzeit der sogenannte Fremdwasseranteil, sagte Stader. "Wir sollten runterkommen auf zehn." Ein weiterer Grund für die zahlreichen Tiefbaumaßnahmen ist der Generalentwässerungsplan. Dabei geht es darum, das Kanalnetz für Starkregenereignisse fit zu machen. 60 Maßnahmen sind in Planung. Drei pro Jahr hoffe man zu stemmen, sagte Stader. In 20 Jahren sollen die Arbeiten an den öffentlichen Kanälen abgeschlossen sein. Nach dem Wohngebiet an der Freiheit, der Wankstraße und der Fischhaberstraße soll im Herbst im Ortsteil Reindl begonnen werden. Auch am Langseegraben, in der Innenstadt und am Säubach wird gebaggert werden.

Hinzu kämen Netzerweiterungen bei Neubaugebieten, so Stader. Und wenn die Bagger schon mal da sind, würden auch gleich der Anschluss an Fernwärme und der Ausbau des Glasfasernetzes berücksichtigt. Das alles unter einen Hut zu kriegen, ist nicht einfach. Zum einen verwies Stader auf "begrenzte Ressourcen" bei den Stadtwerken. Man sei bemüht, wirtschaftliche und technisch sinnvolle Lösungen zu realisieren, was viele Absprachen mit sich bringe, etwa dass die Stadtbusse durch die Baustellen fahren dürfen. Zum anderen gebe es aber auch Probleme, dass es keinen Platz gebe, den Aushub zu lagern. "Es ist komplex und aufwendig", betonte Stader. Aber letztlich würden all diese Maßnahmen der Stadt Rechtssicherheit bringen und ein Leitungsnetz in "optimalem Zustand".

© SZ vom 18.07.2020 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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