Der Kulturausschuss sagt Ja:Dritte "Eiszeit"

Lesezeit: 2 min

In Wolfratshausen soll es wieder eine Schlittschuhbahn geben

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Auch im kommenden Winter soll es in Wolfratshausen wieder eine "Eiszeit" geben. Der Stadtrat hat am Donnerstag im Kulturausschuss einstimmig beschlossen, erneut eine Eislaufbahn an der Alten Floßlände aufstellen zu lassen - obwohl im vergangenen Winter deutlich weniger Besucher kamen als bei der Premiere 2017/2018. Dennoch konnte die Stadt bei der zweiten Eiszeit das Defizit auf knapp 53 000 Euro verringern - im Vorjahr waren es 59 000 Euro - und blieb so unter der Vorgabe von maximal 55 000 Euro Verlust.

Marlene Schretzenmaier, die bei der Stadt für die Organisation der Eisfläche zuständig war, legte den Stadträten eine ausführliche Bilanz vor: Insgesamt 5012 Besucher hatte sie gezählt, davon knapp 65 Prozent Kinder. Im ersten Jahr waren mehr als 7000 Gäste, der Anteil der Kinder lag bei 55 Prozent. "Es waren weniger Erwachsene auf der Eisfläche als bei der letzten Eiszeit", sagte Schretzenmaier. "Vielleicht liegt es ja daran, dass sie wussten: Die Kinder sind dort in guten Händen."

Die "Eiszeit" an der Loisach mit Blick auf die Wolfratshauser Altstadt ist nicht nur bei Kindern beliebt. Nun geht sie ins dritte Jahr. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Dass die Einnahmen mit insgesamt rund 43 000 Euro deutlich unter denen des Vorjahres (knapp 57 000 Euro) lagen, führte Schretzenmaier auch auf das schlechte Wetter zurück: Wegen Starkregens und heftigen Schneefalls musste es in der Saison 2018/2019 vier Schließtage geben. Allerdings konnte die Stadt im Vergleich zum Vorjahr rund 20 000 Euro einsparen - unter anderem deshalb, weil der Aufbau diesmal nicht vom Bauhof, sondern vom Maschinenring unter Schretzenmaiers Regie erfolgte. So kam die Verwaltungsangestellte schließlich zu dem Ergebnis, dass der städtische Zuschuss pro Tag für die zweite Eiszeit zwar günstiger ausfiel als beim ersten Mal (1370 statt 1510 Euro); pro Besucher hingegen musste die Stadt diesmal mit 10,51 Euro deutlich mehr draufzahlen als die 8,17 Euro im ersten Winter.

Die Stadträte votierten jedoch trotz der gesunkenen Gästezahl einstimmig dafür, die Eisfläche am idyllischen Loisachufer erneut installieren zu lassen. Vor allem den Schulklassen, die sie vormittags gratis nutzen können, wollte niemand das Schlittschuhvergnügen verwehren. Einig waren sich die Politiker jedoch auch, dass sich einiges verbessern müsse. "Einfach noch mal so dürfte es nicht gehen", sagte Fritz Meixner (SPD). "Wir müssen uns schon Gedanken über ein Optimierungskonzept machen."

Wie das aussehen könnte, hatte Schretzenmaier zuvor anhand des negativen Feedbacks von Besuchern skizziert: Die hatten sich etwa über das Catering beschwert, das keine festen Öffnungszeiten hatte und eine weniger attraktive Freifläche bot, weil das Kühlaggregat den Blick auf die Eisfläche versperrte. Im kommenden Winter sollen das Aggregat und wenn möglich auch die Toiletten hinter der Eisfläche bei der Flößerstatue aufgestellt werden, der Gastrobereich soll so wieder mehr Aufenthaltsqualität bieten. Wer die Fläche und das Catering betreiben wird, ist noch offen. Dem Beschluss zufolge soll der günstigste Anbieter den Zuschlag für die dritte Eiszeit erhalten. Das Defizit soll laut Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) im Rahmen des Vorjahres bleiben.

© SZ vom 11.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: