Der größte Wunsch:Endlich ein Dach

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Die Kleinsten können beim Familientag ein Probetraining mit Trainern, Betreuern und Spielern des ESC Geretsried absolvieren, die Kinder sind mit Begeisterung dabei . (Foto: Harry Wolfsbauer)

Wie gefragt Eishockey in Geretsried ist, zeigt der Familientag.

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Der Kuchen ist fast aufgegessen, die Steckerlfische sind ausverkauft. Würstchen mussten nachgeordert werden, denn der Vorrat hat nicht gereicht: Rund 800 Besucher sind am Dienstag zum ersten Familienfest des Geretsrieder Eishockeyvereins ESC gekommen, schätzen die Veranstalter. Für sie ist die Resonanz ein eindeutiges Zeichen nicht nur für den Verein an sich, sondern auch für die Stadt: "Der heutige Tag hat bewiesen, dass der Eissport in Geretsried immer noch interessant ist", sagt Matthias Wirag, Leiter der Eishockeyschule. "Es lohnt sich also für die Stadt, ihn zu fördern." Gemeint ist das Dach über dem Eisstadion, auf das der Verein seit elf Jahren hofft. Im Februar hatte der Stadtrat den Bau des neuen Dachs für 3,8 Millionen Euro beschlossen, fertig wird es aber wohl frühestens in zwei Jahren.

Dem Verein sei bewusst, dass das Dach und der Betrieb des überdachten Eisstadions viel Geld koste, sagt Wirag. Durch das Dach würden sich die Trainingsbedingungen jedoch massiv verbessern, "und das wäre für die Stadt und die Kinder, die hier leben, eine Bereicherung". Seit das Dach 2006 wegen Einsturzgefahr abgebaut wurde, muss der Verein mit verkürzten Trainingszeiten klarkommen. Zuvor begann die Saison bereits Ende August und lief bis Anfang April. Heute können die Kinder nur noch von Ende Oktober bis Anfang März auf's Eis. Den jungen Eishockeyspielern merke man das im Vergleich mit anderen Vereinen an. Um die fehlenden Trainingszeiten zu kompensieren, wird versucht, die Eisfläche maximal auszunutzen, etwa indem zwei Mannschaften gleichzeitig trainieren, auf jeder Hälfte eine. Trotzdem ist der Verein dabei immer auf gutes, vor allem kaltes Wetter angewiesen. Obendrein arbeiten die Trainer alle ehrenamtlich, müssen die Trainingszeiten also irgendwie mit ihrem Job vereinbaren.

Am Vormittag des Familienfests nehmen 80 Kinder am Schnuppertraining teil, beim öffentlichen Lauf sind 250 Menschen auf dem Eis. Am Mittag stellt der Eiskunstlauf und Inklusionssport des ESC sein Training vor und am Abend spielen die Bayernligisten des ESC im Freundschaftsspiel gegen die Tölzer Löwen, zeigen, wie professionelles Eishockey aussieht. "Der Tag ist super angenommen worden", sagt Wirag. Jetzt hofft der Verein auf ein paar neue Mitglieder. 30 Kinder lernen derzeit in der Eishockeyschule, 37 spielen in der U8 - bis zum Ende der Saison sollen es insgesamt 100 sein.

© SZ vom 02.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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