Carsharing KG:Eine verfahrene Situation

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Die Stadt Wolfratshausen hat ihren Fuhrpark reduziert und auf Autos der Carsharing KG gesetzt. Jetzt ist diese insolvent.

Benjamin Engel

Bisher haben die Städte Geretsried und Wolfratshausen mit der inzwischen insolventen Carsharing KG zusammengearbeitet. Die Verwaltung in Geretsried hat den von ihr genutzten Wagen allerdings am Dienstag zurückgegeben, bestätigt die Leiterin des Umweltamts, Inken Domany. Die Stadt Wolfratshausen greift dagegen weiterhin auf die Fahrzeuge der Carsharing KG zurück, wie Bürgermeister Helmut Forster auf Nachfrage sagt. Beide Städte verhandeln derzeit mit einem möglichen Nachfolger. Währenddessen erarbeitet der Wolfratshauser Rechtsanwalt Hans-Christian Detzer ein abschließendes Gutachten für das vorläufige Insolvenzverfahren.

Die Stadt Wolfratshausen hat ihren Fuhrpark zuletzt reduziert und auf zwei Fahrzeuge des Energiewende-Carsharings gesetzt. Die Stadt habe diese beiden Autos während der Dienstzeiten fest reserviert und könne diese auch weiterhin nutzen, sagt Bürgermeister Forster. Er geht davon aus, dass die Stadt auch in Zukunft mit Carsharing weitermachen kann. Denn derzeit liefen Verhandlungen mit Michael Schurack, der den Betrieb der Carsharing KG bisher ehrenamtlich organisiert hat. Schurack habe laut Forster ein Verfügungsrecht über sieben Fahrzeuge. Entschieden sei zwar noch nichts; im Augenblick gehe er aber davon aus, dass eine Zusammenarbeit klappen könnte, sagt Helmut Forster.

Einen Kleinwagen der Carsharing KG hatte auch die Stadt Geretsried seit vergangenen Juli für Dienstfahrten genutzt. Nach der Insolvenz der Carsharing KG habe man den Wagen noch Dank einer Übergangslösung nutzen können, sagt Inken Domany vom Umweltamt. Am Dienstagvormittag habe sie jedoch der Geschäftsführer der Energiewende Oberland GmbH, Thomas Martin, darüber informiert, dass diese Lösung nun endgültig auslaufe. Noch an selben Tag wurde der Wagen Inken Domany zufolge zurückgegeben. Das Ende der Zusammenarbeit mit der Carsharing KG bedauert die Leiterin des Umweltamts. Denn das Projekt sei auch unter Umweltgesichtspunkten eine "tolle Sache" gewesen. "Ich habe eigentlich nur positive Rückmeldungen bekommen", sagt Domany. Das Auto sei sehr gut angekommen. Kollegen hätten das Fahrzeug nicht nur während der Dienstzeiten, sondern teilweise auch privat am Wochenende oder abends genutzt. Langfristig wäre eine Option gewesen, ein altes Fahrzeug des städtischen Fuhrparks durch einen Wagen der Carsharing KG zu ersetzen. Um ihren Fuhrpark zu ergänzen, hatte die Stadt Geretsried im Juli vergangenen Jahres einen Einjahresvertrag mit der Carsharing KG abgeschlossen. Für Mitarbeiter der Stadt war der Wagen unter der Woche von 7 bis 17 Uhr reserviert. Abends und am Wochenende konnten Privatkunden damit fahren.

Die Stadt hat laut Domany alle vier Autos aus dem städtischen Fuhrpark weiter behalten. Insofern sei der Wegfall des Wagens der Carsharing KG zu verschmerzen. Gespräche mit dem bisherigen ehrenamtlichen Betriebsleiter Schurack über eine mögliche Zusammenarbeit bestätigt auch Domany. Beschlossen sei aber nichts. "Wir prüfen, ob das für uns überhaupt in Frage kommt", sagt die Leiterin des Umweltamts.

© SZ vom 06.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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