Bürgerversammlung in Penzberg:Mehr Geld von Kommune und Landkreis

Lesezeit: 2 min

Ums Wellenbad ging es bei der Bürgerversammlung in der Stadthalle. (Foto: Manfred Neubauer)

Stadtwerke müssen für Schwimmbad-Neubau weniger Schulden machen

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Stadtkämmerer Johann Blankkam mit zwei guten Nachrichten in die außerordentlichen Bürgerversammlung zum Schwimmbad-Neubau: Zum einen wird die Stadt Penzberg dem Kommunalunternehmen Stadtwerke nicht mit zwei Millionen Euro unter die Arme greifen, sondern mit vier. So müssen die Stadtwerke zur Finanzierung weniger Kredit aufnehmen. Zum anderen scheint es sicher, dass der Landkreis Weilheim-Schongau einmalig zwei Millionen zuschießen wird, soll doch im neuen Bad auch der Schwimmunterricht für Gymnasiasten und Realschüler stattfinden. Auch für das Lehrschwimmbecken wird es einen Zuschuss von der Regierung von Oberbayern geben.

Die außerordentliche Bürgerversammlung war das Kontrastprogramm zur Jungbürgerversammlung. Die etwa 70 Penzberger wirkten etwas verloren im großen Saal der Stadthalle. Ihre Fragen beschränkten sich überwiegend auf die künftigen Eintrittspreise. Kritik am geplanten Neubau des Schwimmbades und dem Abriss des bestehenden Wellenbads gab es kaum. Anstoß nahmen einige wenige Anwesende an den Kosten für das neue Hallenbad. 18 Millionen Euro seien viel Geld, sagte Kerstin Engel, die für die Grünen im Penzberger Stadtrat sitzt. Ob es denn wirklich vier Saunen brauche, wollte sie wissen. Oder einen Hubboden und die Rutsche? Sie selbst sei leidenschaftliche Sauna-Gängerin. Wenn 20 Personen die bestehende Sauna im Wellenbad besuchten, sei das viel. "Ich glaube nicht, dass wir künftig vier Saunen werden füllen können", sagte Engel. Dem widersprach SPD-Stadtrat Markus Kleinen, der als Verwaltungsrat der Stadtwerke auf dem Podium saß. Er denke nicht, dass der neue Saunenbereich zu groß dimensioniert sei. Derzeit besuchten viele Penzberger die Sauna nicht, weil sie ihren Ansprüchen nicht mehr genüge. Mit einer neuen, modernen Anlage könne man sicher neue Nutzer locken. Von 30 000 Besuchern im Jahr gehen die Experten aus.

Die Verwaltungsräte bekannten sich dazu, dass aus dem neuen Hallenbad kein zweites Trimini werden solle, was die Eintrittspreise betreffe. Sie seien sich einig, dass - sollte der Eintritt die zweistellige Schallmauer durchbrechen - keiner mehr reingehen werde, sagte etwa Stadtrat Klaus Adler (Grüne). Deutlich wurde der Wunsch nach einem Außenbecken für den Saunabereich. Den Vorschlag, einen Naturbadeteich anzulegen, griff Projektmanager Jens Brand von der Firma Constrata auf. Man könne das zu einem späteren Zeitpunkt verwirklichen. Der Teich wäre allemal kostengünstiger als ein Schwimmbecken im Freien.

Zweiter Bürgermeister Johannes Bauer (Grüne) sprach die Klage der Wellenbad-Initiative an. Wenn von den 2000 Unterzeichnern des Bürgerbegehrens nur jeder fünfte zur Versammlung gekommen wäre, wäre die Stadthalle brechend voll, sagt er, das sei sie aber nicht. Er appellierte an die Unterstützer, die Klage zurückzuziehen, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.

© SZ vom 07.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: