Bilanz:Von Mittagsbetreuung bis Zumbatanzen

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Der KJFV betreut auch Jugendliche - nicht nur im Jugendhaus La Vida, sondern auch bei Aktionen im Freien. Im vergangenen Sommer haben Jugendliche die Betonwand am Wolfratshauser Berg gestaltet. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Kinder- und Jugendförderverein Wolfratshausen blickt auf ein bewegtes Jahr zurück: In den Einrichtungen steigt die Zahl der betreuten Kinder

Von Katharina Schmid, Wolfratshausen

Immer mehr Kinder werden in den Einrichtungen des Kinder- und Jugendförderverein (KJFV) Wolfratshausen betreut. Das berichtete der Geschäftsführer des Vereins, Fritz Meixner, am Donnerstag in seinem Jahresbericht für 2017 dem Ausschuss für Kultur, Jugend, Sport und Soziales. 362 Kinder besuchen im aktuellen Schuljahr 2017/18 die Einrichtungen der Mittagsbetreuung an den Grundschulen in Wolfratshausen, Waldram, Weidach und Münsing. In den Kinderhorten in Waldram und Wolfratshausen werden derzeit 114 Kinder betreut. Die Zahlen in den Horten sind damit in etwa gleichbleibend gegenüber dem Vorjahr. In der Mittagsbetreuung an den Schulen steigen die Zahlen kontinuierlich an. Einzige Ausnahme ist Weidach, wo 2017/18 zwei Schüler weniger als im Vorjahr in die Mittagsbetreuung gingen.

Eine der größten Maßnahmen, die der KJFV 2017 durchgeführt hat, war die räumliche und pädagogische Umgestaltung der Mittagsbetreuung in Münsing. Von einem geschlossenen Gruppen- sei man dort in ein offenes Prinzip gewechselt. Die Grundschüler werden seither stufenübergreifend betreut. Die Neuerungen seien gut zum Laufen gebracht worden, sagte Meixner. Zudem feierte 2017 die Schulsozialarbeit ihr zehntes Jubiläum. 2007 war mit Claudia Eff an der Mittelschule in Wolfratshausen die erste Jugendsozialarbeiterin an einer Schule im Landkreis eingestellt worden. Zwischenzeitlich seien Jugendsozialarbeiter an den Schulen im Landkreis "nahezu flächendeckend" zu finden, heißt es im Jahresbericht des KJFV. Auch die Grundschulen in Wolfratshausen und Waldram haben die Einrichtung der Jugendsozialarbeit in ihren Häusern beantragt. Noch steht nicht fest, ob die beiden Stellen in das Förderprogramm des Freistaates aufgenommen werden. Sollte dies der Fall sein, werde der Verein auch dort die Trägerschaft übernehmen, teilte Meixner mit.

Eine weitere Neuerung aus dem Jahr 2017 betrifft das Projekt der Familienpaten. Neuerdings beteiligen sich daran auch die Gemeinden Egling, Icking, Münsing und Eurasburg. Susanne Scheck, die das Projekt in Wolfratshausen bereits seit vier Jahren betreut, berichtete, dass die Zahl der Paten genauso wie die Nachfrage nach Unterstützung weiter gestiegen sei. "Insgesamt haben die Familienpaten 2017 knapp 2000 Ehrenamtsstunden geleistet", sagte Scheck. Ob schulische Unterstützung, Hilfe beim Deutschlernen oder einfach, um die Eltern zu entlasten, die Paten würden wertvolle Arbeit leisten und seien auch in den ländlicheren Gemeinden im nördlichen Landkreis nachgefragt.

Verena Kümmel, die Leiterin des Jugendhauses "La Vida", stellte die Entwicklungen in der Altersstufe der Jugendlichen dar. So sei im August 2017 ein "wahnsinniger" Besucherzuwachs im Jugendhaus zu verzeichnen gewesen. Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren seien dort aktuell am stärksten vertreten. Vor allem viele Mädchen kommen ins Jugendhaus, weshalb man den ehemaligen Bandraum zum "Mädchenzimmer" umfunktioniert habe. 50 bis 60 Kinder und Jugendliche kamen 2017 im Durchschnitt zu den offenen Treffs. Daneben waren Partys, Ausflüge und viele weitere Aktivitäten wie etwa Hip-Hop- oder Zumbatanzen organisiert und gut besucht worden. Besonders nachgefragt sei bei den Jugendlichen auch die Hilfe bei Bewerbungen, so Kümmel.

Erstmals fand im vergangenen Jahr das Jugendforum statt, in dem sich Jugendliche an der Kommunalpolitik beteiligen. In den Sommerferien 2017 gestalteten Jugendliche zudem die 32 Meter lange Betonwand an der B 11 in Richtung Icking. Die neue Homepage des KJFV, die 2018 online ging, war ausgearbeitet worden, und zehn Jugendlichen bekamen im Rahmen von Praktika oder eines freiwilligen sozialen Jahres ein Einblick in die Jugendarbeit. "Damit werden wir auch unserer Aufgabe als Ausbildungsstätte gerecht", sagte Meixner rückblickend.

© SZ vom 18.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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