Benediktbeuern: Lernfest:Heiß und jung

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Beim Lernfest informieren sich 35 000, vor allem junge Besucher bei hochsommerlichen Temperaturen. Starke Nachfrage herrscht vor allem im Bereich Ausbildung und Beruf.

Felicitas Amler

Zwei Aspekte des "Lernfests" am Samstag auf dem Gelände des Klosters Benediktbeuern können nur geschätzt werden: die Temperatur und die Zahl der Besucher. An die 30 Grad dürften es gewesen sein, meint Andreas Käter, Initiator und Motor der Messe rund ums Lernen, die seit 1998 alle zwei Jahre stattfindet. Und vermutlich seien wieder etwa 35 000 Menschen, diesmal besonders viele junge, da gewesen.

Lukas vom Gymnasium Penzberg hat auf dem Lernfest mit Freunden Roboter programmiert, mit einem Klatschen stoppt er den Wagen. (Foto: Manfred Neubauer)

Sicher ist, dass 300 "Akteure" - Aussteller und Programmmacher - das vermutlich heißeste Lernfest der gemeinnützigen "Lernenden Region Tölzer Land" gestaltet haben. Der Andrang war so groß, dass es nicht nur direkt vor dem Beginn um 9 Uhr zu enormen Verkehrsstaus vor und durch Benediktbeuern kam, sondern noch bis weit in den Vormittag hinein. Der Durst der Besucher wiederum war bei anhaltend hochsommerlicher Hitze so stark, dass nachmittags an etlichen Getränkeständen das Mineralwasser ausverkauft war. Und der Nachschub steckte irgendwo in einem Stau fest.

Von der Arbeitsagentur bis zur Zimmerer-Innung, von Ayurveda bis Zumba-Tanz und von Astronomie bis zur Zukunftswerkstatt Oberland reichte das Spektrum an Angeboten. Das Lernfest erstreckte sich über beide Höfe, Teile des Freigeländes und etliche Räume des Klosters. Es war zugleich Auftaktveranstaltung zur fünften Bayerischen Klimawoche, die Umweltminister Marcel Huber (CSU) eröffnete. Er würdigte das Lernfest als geeigneten Platz dafür, wandte sich an die vielen Kinder unter den Besuchern und erläuterte ihnen in einfachen Worten die Bedeutung des Klimaschutzes. Er selbst wiederum wurde von Jugendlichen dazu aufgefordert, sich nach Kräften für die Umwelt zu engagieren: Die Teilnehmer eines "Klima-Camps" der Jugendsiedlungen Königsdorf und Pullach überreichten ihm dazu symbolisch eine Erdkugel, der die Luft ausgeht.

Ausbildung war heuer ein auffallend stark gefragtes Schwerpunkt-Angebot. Viele Familien waren eigens deswegen gekommen. So sagte ein Vater, seine 16-jährige Tochter stehe vor der Frage: Abitur oder Ausbildungsberuf? Auf dem Lernfest finde sie so viele Ansprechpartner an einem Ort, dass sie eine gute Grundlage für ihre Entscheidung habe. Organisator Käter bestätigte in einer kurzen Bilanz am Sonntag, die Nachfrage sei im Bereich Ausbildung sehr groß gewesen: "Bis dahin, dass in den Worksshops, in denen Berufsfelder vorgestellt wurden, dreißig, vierzig Teilnehmer waren."

Käter sagte, er selbst, aber auch das Team - etwa 80 Personen alles in allem, darunter 20 im engeren Kreis direkt am Veranstaltungstag im Kloster - seien "richtig happy" über die Resonanz des Lernfests. "Wir haben viele, viele lachende Menschen gesehen." Er lobte auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Benediktbeuern, der Polizei und der Feuerwehr.

Einige Kreislaufzusammenbrüche seien bei der Hitze zu behandeln gewesen, berichtete Käter. Was den Stau angehe, so müsse man sich fürs nächste Mal wohl etwas einfallen lassen. Allerdings seien schon diesmal viele Leute mit dem Fahrrad gekommen.

Freilich reist ein großer Teil der Besucher nicht aus unmittelbarer Nähe an. Vielmehr kommt das Publikum aus der gesamten Region München, viele sogar von weiter her. Karin Weiß, die als Leiterin des Landkreis-Seniorenbüros einen Stand hatte, berichtete von einer Frankfurterin, die ihren Urlaub im Oberland alle zwei Jahre nach dem Lernfest ausrichtet. (Seiten 2 und 3)

© SZ vom 18.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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