Bei Lenggries:Frauen retten sich aus Schneemassen

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Ein Lawinenabgang am Grasleitensteig löst einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus.

Zwei Frauen im Alter von 57 und 69 Jahren sind am Freitagnachmittag bei einer Bergwanderung von einer Lawine erfasst und verschüttet worden, konnten sich aber selbständig befreien. Nach Auskunft der Tölzer Polizeiinspektion waren die beiden zusammen mit zwei weiteren Frauen aus Seeshaupt nach dem Kaffeetrinken von der Lenggrieser Hütte aus talwärts aufgebrochen und wollten über den Sulzersteig nach Lenggries absteigen.

Aufgrund starken Nebels zogen sie dann jedoch den Grasleitensteig vor. Auf ihrem Weg durch eine grasdurchsetzte Rinne löste sich oberhalb von ihnen eine etwa sechs Meter breite Nassschneelawine. "Die Vierergruppe war zu diesem Zeitpunkt unglücklicherweise genau in diesem Bereich", teilt Markus Landthaler von der Tölzer Polizeiinspektion mit.

Zwei der Wanderinnen hatten Glück und kamen unbeschadet davon, die beiden in der Mitte gehenden Frauen jedoch wurden von den abgehenden Nassschneemassen erfasst und etwa 30 Meter weit über steiles Gelände mitgerissen. Eine Frau wurde dabei teilweise, die andere vollkommen verschüttet. Beide konnten sich aus eigenen Kräften befreien.

Hilfe ließ nicht lange auf sich warten: Der Hüttenwirt der Lenggrieser Hütte eilte ebenso rasch zu den Verunglückten wie weitere Bergsteiger. Derweil ging um 15.42 Uhr bei der Polizeiinspektion Bad Tölz von der Rettungsleitstelle die Mitteilung ein, dass bei der Seekaralm, wie es zunächst irrtümlich hieß, eine Lawine abgegangen sei und mehrere Personen verschüttet worden seien. Von den Bergwachtbereitschaften Lenggries und Bad Tölz rückten daraufhin 30 Mann aus, desweiteren ein Bergwachthundeführer, zwei Hubschrauber der Unfallklinik Murnau sowie der SAR-Hubschrauber aus Penzing. Zudem wurde die Alpine Einsatzgruppe der Polizei alarmiert.

Ein Hubschrauber setzte Bergwachtangehörige bei der Lenggrieser Hütte ab. Weiter unten war wegen der Wolkengrenze keine Sicht mehr gegeben. Die Rettungskräfte erkannten schnell, dass die Lawine tatsächlich am Grasleitensteig abgegangen war und stießen nach kurzer Zeit auf die Verunglückten. Bereits um 16.17 Uhr konnten sie "relative Entwarnung" geben. Vorsichtshalber suchten sie anschließend noch den Auslaufbereich der Lawine ab, jedoch ohne Ergebnis.

Die 57-jährige Seeshaupterin wurde bei ihrem Sturz mittelschwer verletzt und vorsorglich vom Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Die 69-Jährige kam mit leichten Verletzungen davon. Sie wurde von der Bergwacht ins Tal gebracht und kam anschließend zur Behandlung ins Krankenhaus Bad Tölz.

© SZ vom 04.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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