Aus Berlin häufen sich die Nachrichten über randalierende Jugendliche in Freibädern. Aus Angst vor der Arbeit meldeten sich so viele Mitarbeitende krank, dass ein Bad geschlossen werden musste. Mit Ausweiskontrollen, mehr Sicherheitspersonal und Kameras konnte das Schwimmbad wieder öffnen. Wie ist die Situation in der Region? Bademeister und Bäderchef der Stadtwerke Reinhard Oberleitner vom Naturfreibad Eichmühle zeigt sich gelassen.
SZ: Herr Oberleitner, wie hitzig sind die Gemüter in Ihrem Freibad?
Reinhard Oberleitner: (lacht) Ja, in dem Fall eigentlich normal, wie die letzten Jahre auch. Also wir haben bisher keine unangenehmen Vorkommnisse wie in der Presse beschrieben. Wir sind bisher verschont geblieben.
Woran machen Sie fest, dass es bei Ihnen hier anders ist?
Das kann ich Ihnen so pauschal nicht beantworten. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir ein historisches Naturfreibad sind, welches eher einem Badeweiher entspricht. Vielleicht liegt's aber auch ein bisschen an der Stadtform. Bad Tölz ist ja doch eine kleinere Kreisstadt. Ich kann's Ihnen nicht genau benennen, woran es liegt.
Was machen Sie, damit es so bleibt?
Wenn wir merken, dass Gäste kommen, die randalieren oder unangenehm auffallen, wirken wir da sofort ein. Uneinsichtige Störenfriede verweisen wir des Bades und sprechen ein Hausverbot aus. Aber wie gesagt, dementsprechende Maßnahmen treffen wir nur im äußersten Fall und um dem Ganzen so mehr oder weniger im Keim schon Einhalt zu gebieten.
Ab wann hört für Sie der Spaß auf und wann beginnt für Sie das Rowdytum?
Hm. Das ist schwierig. Also Spaß hört bei mir auf, sobald andere Badegäste belästigt werden, beziehungsweise wenn Gefahr für andere Badegäste oder das Personal ausgeht. Aber auch, wenn Material oder Gegenstände bei uns im Freibad mutwillig zerstört werden. Da ist bei mir eine Grenze erreicht. Das heißt, bis dahin, aber dann auch nicht mehr weiter.
Wann sind Sie das letzte Mal ins Bad gehüpft zur Abkühlung?
(lacht) Vor circa drei Tagen.