Bad Tölz/Lenggries:23 Flüchtlinge pro Woche

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Der Landkreis wird ohne Turnhallen bald nicht mehr auskommen

Von den 145 Flüchtlingen, die Ende Juni im Rahmen des Asyl-Notfallplans zur Erstaufnahme nach Bad Tölz und Lenggries geschickt wurden, haben die allermeisten den Landkreis wieder verlassen. Nach Angaben des zuständigen Abteilungsleiters im Landratsamt, Michael Foerst, befinden sich derzeit nur noch 19 Menschen zur Erstaufnahme im Tölzer Jodquellenhof und in der Containeranlage in Lenggries. Auch sie sollen in den kommenden Tagen auf dauerhafte Unterkünfte in anderen Landkreisen verteilt werden.

Dass sich die Erstaufnahmen im Landkreis leeren, hat jedoch nichts mit einer landesweiten Entspannung der Lage zu tun, sondern mit der Zusage der Regierung, die Erstaufnahme-Quartiere nach Notfallplan jeweils nur vier bis sechs Wochen in Anspruch zu nehmen. Die Hoffnung des Landratsamts, die im Rahmen des Notfallplans hier untergebrachten Flüchtlinge dauerhaft und dann im Rahmen der festen Zuteilungsquote im Landkreis behalten zu können, hat sich laut Foerst bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht erfüllt. Er bedauert dies, weil es zum einen unökonomisch sei, zum anderen müssten die Flüchtlinge von der Erstaufnahme im Hotel Jodquellenhof oder in den Lenggrieser Container-Appartements nun oft genug auf Dauer in Turnhallen umziehen.

Ohne Turnhallen werde aber auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nicht mehr lange auskommen, warnt Foerst. Aktuell müsse man 23 Asylbewerber pro Woche unterbringen. Die frei gewordenen Kapazitäten im Jodquellenhof und in Lenggries sowie einige wenige Wohnungen reichten wohl noch bis Ende September, doch dann werde man auch hier die erste Turnhalle belegen müssen. Von einer solchen dauerhaften Belegung verschont blieben fürs Erste wohl die Dreifachhalle in Tölz und die im Geretsrieder Schulzentrum. In diesen Hallen hält der Kreis nämlich pflichtgemäß insgesamt 300 Plätze für den nächsten Notfallplan frei.

© SZ vom 07.08.2015 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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