Meistens werden Vermisste, die aus Heimen oder Kliniken verschwinden, schnell wieder gefunden. Eine 70-jährige, verwirrte Frau hatte in der eisigen Nacht auf Freitag Glück, das dies auch hier der Fall war. Sie wurde gerade noch rechtzeitig entdeckt, bevor sie ernsthaft gesundheitlichen Schaden genommen hatte.
Die Frau war am Donnerstagabend gegen 20 Uhr von der Reha-Klinik Bad Heilbrunn bei der Tölzer Polizeidienststelle vermisst gemeldet worden.
Laut Polizeibericht begann sofort eine großangelegte Suche, die sich nicht allein auf den Klinikbereich beschränkte, sondern den ganzen Ortsbereich von Bad Heilbrunn und angrenzende Freiflächen mit einbezog. Neben vier Polizeistreifen und einem Diensthundeführer waren auch sieben Hunde der Rettungshundestaffel im Einsatz.
Zudem suchte der Polizeihubschrauber mit einer Wärmebildkamera nach der Frau. Bei der Polizei gingen daraufhin einige Beschwerden aus der Bevölkerung wegen des damit verbundenen Lärms ein. Unter anderem meldete sich eine 53-jährige Heilbrunnerin, die sich zunächst ebenfalls beschweren wollte, dann aber den entscheidenden Hinweis geben konnte.
Sie erinnerte sich daran, dass sie beim abendlichen Spaziergang durch ein Waldgebiet Geräusche vernommen hatte, die sie nicht zuordnen konnte. Sie maß ihnen zunächst keinerlei Bedeutung bei. Wie sich herausstellte, hatte sie offenbar die Vermisste gehört.
Die Polizei dirigierte ihren Hubschrauber an die genannte Stelle. Mehr als vier Stunden nach Beginn der Suche, gegen 0.30 Uhr, entdeckte der Hubschrauberpilot dann die vermisste Person nördlich des Stallauer Bergweges in dem beschriebenen Waldstück.
Die verwirrte Frau konnte schnell geborgen werden. Sie war bereits unterkühlt und wurde zur Beobachtung in die Stadtklinik Bad Tölz gebracht.