Ausbau der S 7:Weichenstellung im Ministerium

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Beim Wolfratshauser Bürgerentscheid haben sich 6045 Einwohner gegen eine Schranke an der Sauerlacher Straße ausgesprochen. Nun kommt es zum ersten S7-Spitzengespräch nach der Entscheidung.

Konstantin Kaip

Lange haben die Bürgermeister von Wolfratshausen und Geretsried, Helmut Forster und Cornelia Irmer, auf das sogenannte "Spitzengespräch" zur geplanten S 7-Verlängerung im bayerischen Wirtschaftsministerium gewartet. Nun sind sie für den kommenden Mittwoch, 10. November, nach München eingeladen worden. Beide wollen nach eigenen Worten "offen" in das Gespräch gehen und dennoch ihre Positionen darlegen.

Zankapfel S 7: Nun steht ein Spitzengespräch im bayerischen Wirtschaftsministerium an. (Foto: Matthias Köpf)

Irmer erwartet ein "gutes, konstruktives Gespräch, in dem uns der Wirtschaftsminister Martin Zeil hoffentlich seine Entscheidung mitteilt, wie es weitergeht." Nach dem Bürgerentscheid in Wolfratshausen, bei dem 81 Prozent gegen eine S-Bahn-Schranke an der Sauerlacher Straße votiert haben, müssten die "Anliegen der Wolfratshauser wirklich ernst genommen und einer Prüfung unterzogen werden", sagte sie auf Anfrage.

Fakten schaffen könne da nur ein Planfeststellungsverfahren, das auch Alternativen zur Schranke prüfen müsse, die das Ministerium als einzig wirtschaftliche Variante eingestuft hatte. Das Verfahren sei schließlich die "einzige rechtliche Möglichkeit", Ergebnisse zu den möglichen Varianten zu liefern.

Forster will die Position Wolfratshausens vertreten, die sich "seit dem letzten Gespräch nicht geändert hat". Zudem verpflichte ihn der Bürgerentscheid vom 4. Juli, den Bahnübergang an der Sauerlacher Straße weiterhin abzulehnen, sagte er. "6045 Wolfratshauser haben gesagt: Wir wollen keine Schranke. Man kann über so etwas nicht hinweggehen."

Der Landtagsabgeordnete Martin Bachhuber (CSU), der auch an dem Gespräch teilnimmt, beruft sich auf den Koalitionsvertrag von CSU und FDP in Bayern. Er sei selbst maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass die S 7-Verlängerung in diesen aufgenommen wurde, sagte er. "Ich werde nicht müde, mich weiter dafür einzusetzen." Zeil habe die Aufgabe, den Vertrag zu erfüllen. Das Ministerium erteilt keine Auskünfte über das "interne Gespräch". Ob der Minister selbst daran teilnimmt, wollte ein Sprecher weder bestätigen noch dementieren.

© SZ vom 06.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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