Auftritt in Penzberg:Ein letzter Kompromiss

Lesezeit: 3 min

Die Rockband "The Compromise Show" spielt ein Abschiedskonzert - will aber womöglich unter neuem Namen zurückkommen

Von Nadja Schäble, Penzberg

"Der letzte Abriss", so heißt das Abschlusskonzert der Band The Compromise Show. Am Freitag, 3. Januar, wollen die vier Jungs im Penzberger Jugendzentrum in der Nonnenwaldstraße 18 noch einmal alles geben und sich als Band verabschieden. Vorerst. Zumindest vom Namen. Ob es dann unter neuer Flagge weitergeht, bleibt offen. Möglich wäre es, sagt Gitarrist Tino Fahrner - aber dann mit deutsch-sprachigen Texten oder als "Two Face Band", wie es so schön heißt. Also als Band mit zwei Gesichtern, einmal deutschsprachig, einmal englischsprachig.

Der rockige Stil soll bleiben, denn Musik im Sinne von Alternative-Rock und Post-Grunge hören die Jungs nicht nur gern, sondern schreiben sie eben auch selbst. In den vergangenen drei Jahren sind dabei um die zwölf eigene Songs entstanden. Einige werden beim Abschlusskonzert in Penzberg das erste Mal öffentlich präsentiert.

Gestartet haben die Schulfreunde ihr Bandprojekt im Februar 2017, damals noch zu dritt. Jonas Unsinn (Schlagzeug), Max Beck (Gitarre, Gesang) und Tino Fahrner (Gitarre, Gesang) trafen sich im Keller des Schlagzeugers. Nicht nur der Ort sei für eine Rockband typisch gewesen, sondern auch die gewisse Unsortiertheit. "Wie es bei Bands meistens so läuft, haben wir für unseren ersten Gig noch einen Bassisten gebraucht", erzählt Fahrner. Jonas Mayr, der eigentlich ebenfalls Gitarre spielt, hat sich daraufhin einen Bass besorgt und ist miteingestiegen. Nur einen regelmäßigen Termin zu finden, war für die vier jungen Leuten nicht leicht. Missverständnisse über Whatsapp und die Vermittlungsversuche von Fahrner führten letztendlich zum Namen der Band. Es mussten Kompromisse gefunden werden. The Compromise Show war geboren.

Zum Studieren hat es die Bandmitglieder von "The Compromise Show" in alle Himmelsrichtungen verteilt. Deshalb gibt es nun ein letztes Konzert. (Foto: Privat)

"Dann ist es aber nur so aus uns herausgesprudelt", erzählt Fahrner weiter. Mehrere Auftritte und Wettbewerbe warteten auf die Band - und das während der Abi-Phase. "I'm satisfied - maybe even more than I was thinking", singt Beck in "Satisfaction". Dass die vier Bayern tatsächlich mehr als zufrieden sein könne, hat sich auf dem Emergenza-Bandcontest gezeigt, das war ein absolutes Highlight für Fahrner. Schon bei der ersten Teilnahme zogen die Jungs an vielen erfahrenen Bands vorbei und landeten auf dem dritten Platz. Und auch den Preis als "best promoter" sicherten sie sich, indem sie am meisten Tickets verkauften. Dabei profitierten die vier Musiker schließlich von der Abi-Zeit, denn ihre Jahrgangsstufe ist laut Fahrner in dieser Zeit mehr und mehr zusammengewachsen. Es formierte sich eine Fanbase von 30 bis 40 Leuten. Und auch die Familien waren bei den meisten Konzerten dabei.

Nach einem Jahr Pause kehren die Jungs nun zurück auf die Bühne. Das Studium zog sie in verschiedene Städte. Regelmäßige Bandtreffen fanden nicht mehr statt. Aber sang- und klanglos verschwinden wollen sie auch nicht, dann schon lieber laut und rockig. Denn an Kreativität und Spielfreudigkeit fehlt es ihnen auch weiterhin nicht. Und so sind auch in der Ferne neue Songs entstanden. "Wenn einem etwas auf der Künstlerseele liegt, muss es rausgekehrt werden", sagt Fahrner, der zusammen mit Beck die meisten Lieder geschrieben hat. Als Gitarristen stellen sie die Riffs zusammen, geben ein musikalisches Leitmotiv vor und werden anschließend von Schlagzeug und Bass ergänzt. Heraus kommt eine Musik, die das Publikum zum Tanzen und Pogen bringt.

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Bei ihrem Konzert jetzt Anfang Januar wollen sie aber auch für eine gute Show und ein Bühnenbild sorgen. "Vielleicht mit Wohnzimmer-Feeling", sagt Fahrner. Als Hauptact an diesem Abend haben sie knapp eine Stunde Zeit auf der Bühne. Wer will, kann anschließend noch die zwei Singles "Rest" und "Satisfaction" erwerben. Aber auch auf die anderen Bands freuen sich die Jungs. IQ Zero, Moltke & Mörike und Stand Up Stacy sind nicht nur Musikerkollegen und dieses Mal die Vorbands, sondern auch Freunde, welche die vier Bayern nun ins Jugendzentrum Penzberg eingeladen haben.

Dass ihr Abschlusskonzert wieder vom Nonnenwaldrock-Konzertkreis organisiert wird, ist für The Compromise Show eine Besonderheit. Denn genau bei dieser Konzertreihe hatten die Jungs im Januar 2018 ihren ersten offiziellen Auftritt. Nun sind sie zurück und verabschieden sich. Los gehts um 19.30 Uhr, der Eintritt kostet 6 Euro.

© SZ vom 02.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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