Amtsgericht:Provoziert gefühlt und zugeschlagen

Lagerist gesteht Schläge auf Spielplatz in Waldram

Im Fall des im Juni 2018 in der Margeritenstraße ausgetragenen Streits, bei dem ein 17-jähriger Schüler leicht verletzt wurde, ist die Wolfratshauser Justiz einen Schritt weiter. Ein Urteil allerdings steht noch aus.

Als der Fall kürzlich erneut im Wolfratshauser Amtsgericht verhandelt wurde, rief der Richter gleich zu Beginn einen Zeugen, einen Lageristen, auf. Dieser gab ohne Umschweife zu, zum Tatzeitpunkt eine Auseinandersetzung gehabt zu haben und entlastete damit den Angeklagten, einen 35-jährigen Maler und Gerüstbauer.

Der Lagerist gab an, in Achmühle auf einem Sommerfest gewesen und später nach Wolfratshausen gefahren zu sein. Er hätte einen Freund gesucht und sei schließlich auf jenem Spielplatz gelandet, auf dem sich die Prügelei zugetragen hat. Dort habe er "einen Kerl und zwei Mädels" angesprochen und um Auskunft gebeten, ob sie seinen Freund gesehen hätte. Er habe daraufhin eine "falsche Auskunft bekommen" und sei, nachdem er seinen Freund nicht habe auffinden können, zurück zu dem Grüppchen Jugendlicher gegangen.

Immer noch auf der Suche nach seinem Freund habe er erneut nachgehakt und als Antwort die Frage "Was willst du jetzt machen?" gestellt bekommen. "Ich habe mich provoziert gefühlt und zugeschlagen", gab der Zeuge an und gleichzeitig zu, alkoholisiert gewesen zu sein.

Eine Sonnenbrille, die der Lagerist am Tatort verloren hatte, konnte der Geschädigte, ein 17-jähriger Schüler, dem Richter als Beweisstück vorlegen. Auf einem Foto konnte er den Geständigen zudem identifizieren. Der verletzte 17-Jährige zeigte sich vom Ausgang des Prozesstages erleichtert, das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt erwartet.

© SZ vom 12.03.2019 / ZIMP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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