Wettbewerb läuft:Denkmal für die Amokopfer

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Zum ersten Jahrestag soll es eine Gedenkstätte geben, ein Kunstobjekt wird folgen

Den Anfang sollen ein künstlerisch gestaltetes Objekt und ein großer Laubbaum machen, ein Ginkgo vielleicht oder eine Buche. Bis die Gedenkstätte für die Opfer des Amoklaufs am Olympia-Einkaufszentrum komplett vollendet ist, wird jedoch noch einige Zeit vergehen. Der Prozess, in den auch Angehörige der Opfer sowie die betroffenen Schulen eingebunden sind, werde "länger als ein Jahr dauern", berichtet Jennifer Becker vom Kulturreferat. Die Stadt wolle nicht "einfach etwas hinstellen", sondern lieber länger beraten, damit das Ergebnis gut und würdevoll ausfalle. Dennoch soll bis zum ersten Jahrestag des Amoklaufs am 22. Juli 2017 ein erster Gedenkort zur Verfügung stehen.

Der künstlerische Wettbewerb für das Mahnmal läuft noch bis zum 25. Januar, danach werden die eingegangenen Entwürfe bewertet. Vor einer abschließenden Entscheidung würden Angehörige miteinbezogen. Es sei wichtig, dass sich auch persönlich Betroffene in der künstlerischen Darstellung wiederfinden, so Becker. Pünktlich zum 22. Juli soll das Objekt aufgestellt sein, auf dem die Namen der neun Opfer verzeichnet sind. Der Baum wird wohl schon etwas früher eingepflanzt. Die Gedenkstätte direkt am Olympia-Einkaufszentrum geht auf einen fraktionsübergreifenden Stadtratsantrag zurück, der bereits eine Woche nach der Tat eingereicht wurde. Darin fordern SPD, CSU, Grüne/Rosa Liste sowie diverse kleinere Parteien den Bau eines Denkmals, das am ersten Jahrestag des Amoklaufs eingeweiht wird. Neben dem Gedenken an die Opfer, so regten die Politiker an, solle es auch Dank für die an diesem Abend eingesetzten Polizei- und Hilfskräfte geben.

Dieser Wunsch wird in der "ersten Fassung" des Gedenkorts noch nicht umgesetzt. Nach Auskunft des Kulturreferats wurde dieser Aspekt bewusst abgekoppelt, um das geplante Kunstobjekt nicht zu überfrachten - es geht nun gezielt und ausschließlich um die Opfer des Amokläufers. Bei den geplanten weiteren Gedenkformen wird aber darüber nachgedacht, wie man auch die Helfer würdigen kann.

Bislang ist unklar, wie das komplette Denkmal einmal aussehen soll. Laut Kulturreferats-Sprecherin Becker ist ein Ort der Besinnung angedacht, an dem auch Kerzen aufgestellt werden können und der als Rückzugsmöglichkeit zum stillen Gedenken geeignet ist. Aktuell laufen Gespräche mit Grundstückseigentümern. Das Kulturreferat denkt an eine kleine Grünfläche zwischen dem Elektronikmarkt Saturn und der Hanauer Straße. Die Stelle liegt in unmittelbarer Nähe des McDonald's-Restaurants sowie des Westeingangs zum Olympia-Einkaufszentrum.

© SZ vom 28.12.2016 / dh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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