Westkreuz:Moderner, offener, grüner

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Neue Welt: Der Platz soll viele Bänke und viel Rasen haben. Der Weg wird mit einer Baumreihe aufgelockert.Visualisierung: GPS Architekten (Foto: N/A)

Das Paul-Ottmann-Zentrum am Westkreuz wird grundlegend neu gestaltet. Im Mittelpunkt der Architektenplanung stehen Synergien mit der benachbarten Wohnbebauung und der Anspruch, aus dem Schatten des mächtigen Ramses-Gebäudes hervorzutreten

Von Ellen Draxel, Westkreuz

Das Paul-Ottmann-Zentrum, Herz der Westkreuz-Siedlung aus den Siebzigerjahren, wird moderner, großzügiger und auch grüner. Das Ladenzentrum vor Aubings größtem Bauwerk, dem 64 Meter hohen und 138 Meter langen Wohngebäude "Ramses", soll umgestaltet werden - mit gut sichtbaren Ladeneingängen, barrierefreien Wegen und mehr Parkplätzen als bisher in einer Tiefgarage. Der Bauherr, die SBI GmbH und Müller Beteiligung-Aubing GmbH & Co. KG, hat die Architekturbüros GPS Architekten und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten beauftragt, das neue Zentrum zu realisieren. Die Münchner Architekten waren als dritte Preisträger aus dem Wettbewerb hervorgegangen, den der Bauherr gemeinsam mit der Stadt München für das Nahbereichszentrum ausgelobt hatte.

"Wir haben uns in Abstimmung mit unseren Mietern für diesen Entwurf entschieden, weil er uns als der flexibelste erschien und sich mit seinen homogenen, klar gegliederten Baukörpern am besten in das Umfeld einfügt", erläutert Bauherr Roman Müller. Die Idee der Architekten macht es aus Bauherrn-Sicht möglich, Synergien mit der benachbarten Wohnbebauung herzustellen und gleichzeitig aus dem Schatten des mächtigen Ramses-Gebäudes hervorzutreten. Etwa 42 000 Menschen leben rund um das Paul-Ottmann-Zentrum an der Ecke Mainau-/Radolfzeller Straße. Damit gehört das Quartier zu den am schnellsten wachsenden Gebieten Münchens.

Entstehen sollen auf dem weiträumigen Areal drei kompakte Flachbauten mit jeweils einem Hochpunkt, das Zentrum des künftigen Quartiersplatzes markiert ein zweigeschossiger Pavillon, in dem ein Café oder ein Restaurant untergebracht werden könnten. Ein Supermarkt, ein Discounter und kleinere Läden wie Friseur, Bäcker, Schuhgeschäft, Juwelier oder Apotheke werden künftig im Erdgeschoss der neuen Häuser zu finden sein. Die Kindertagesstätte, die Stadtteilbibliothek, auch Arztpraxen und zusätzliche Gewerbeflächen sollen im ersten Stock unterkommen. Die Dächer der Flachbauten sind begrünt und verfügen über abgegrenzte Höfe, die den Nutzern einen geschützten Aufenthalt im Freien ermöglichen. Der Gartenbereich für die Kinder in der Betreuungseinrichtung ist ebenfalls auf dem Dach vorgesehen. Für die Punktaufbauten ist Wohnraum mit raumhoch verglasten Loggien an den Süd- und Westfassaden geplant.

Der Platz selbst soll mit Bäumen, Bänken und viel Rasen zum Verweilen einladen. Auch der Weg zwischen den neuen Baukörpern und dem Ramses wird mit einer Baumreihe aufgelockert. Die Verbindung zwischen Hochhaus und Paul-Ottmann-Zentrum schafft eine großzügige, dem Maßstab des Ramses angemessene Treppen-Rampen-Anlage.

Um die Nahversorgung während der Umbauphase aufrechterhalten zu können, plane man die Modernisierung in zwei Schritten, erklärt Roman Müller: "Wir beginnen mit Baufeld 1 auf der Parkfläche. Dort entsteht eine Interimsfläche für unsere Bestandsmieter, die später zur Wohnbebauung wird." Der Bauantrag für diesen Teil ist bereits eingereicht, Müller rechnet mit der Genehmigung und dem Baubeginn noch in diesem Jahr.

Ist das erste Baufeld fertig, beginnt der Neubau des eigentlichen Paul-Ottmann-Zentrums mit seinen Läden, Shops, der Kita, dem Ärztehaus, der Sparkasse, der Bibliothek und Wohnungen. Einen Zeitplan für den zweiten Bauabschnitt gebe es noch nicht, so der Bauherr. "Da befinden wir uns noch in der Entwicklungsplanung."

© SZ vom 12.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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