Wo vorher nur eine kahle, graue Wand war, ist ein Urwald mit fabelhaften Wesen entstanden. Eine rothaarige Meerjungfrau winkt von ihrer Wolke herunter und eine Rüsselblume weht im Wind. Die Urwald-Bewohner zieren seit einigen Tagen die Räume des Kindergartens St. Lukas. Mehr als 40 Buben und Mädchen haben zusammen mit dem Münchner Künstler Martin Blumöhr die farbenprächtigen Wände gestaltet. Vor zwei Jahren hat Blumöhr die Wand des Würm-Tunnels in Pasing bemalt - mit Geschichten der Anwohner. Diesmal konnten sich die Kinder des Kindergartens St. Lukas kreativ austoben. Jedes Kind hat eine der fantastischen Figuren entworfen, die es dann unter Anleitung des Künstlers an die Wände malte. Inspiration für das Kunstprojekt fanden der Künstler und seine jungen Malerkollegen im Kinderbuch "Wo die wilden Kerle wohnen". In diesem beginnt im Zimmer vom wilden Max plötzlich ein Wald zu wachsen. Die Kreativität der Kinder war dabei "auch für meine Arbeit eine große Bereicherung", erklärt Martin Blumöhr. "Nicht nur direkt, weil es in meiner Arbeit um Empathie und Teilhabe der Menschen geht, sondern auch, weil in der spontanen Klarheit der Pinselstriche so viel Kraft steckt."
Zur Präsentation des Werkes las Blumöhr den Kindern aus dem ideengebenden Buch vor. Danach erklärten die Kinder den Eltern und Ehrengästen ihre Motive. Lana Müller vom Elternbeirat zeigte sich sehr zufrieden: "Ein tolles Kunstprojekt, das auch vielen grauen Wänden der Stadt, nicht nur am Westkreuz, gut stehen würde.