Verkehr:Schnelle Entscheidung

Der Blitzmarathon findet in ganz Bayern am Donnerstag von 6 Uhr an statt und dauert 24 Stunden. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Kreisverwaltungsreferat lehnt feste Blitzer in Laim ab

Die Meinungen gehen auseinander: Schaffen es festinstallierte Blitzanlagen, zu schnelle Fahrer dauerhaft zu moderatem Tempo zu überreden oder nehmen diese nur kurz vor der Kontroll-Kamera den Fuß vom Gas, um selbiges nach Passieren des Apparates wieder durchzudrücken? Auch im Bezirksausschuss Laim ist man sich da nicht einig. Grünen-Sprecher Ingo Westcombe-Benn hatte stationäre Blitzer an Fürstenrieder und Landsberger Straße angeregt, um dort zu schnell Fahrenden Herr zu werden. Anlass war das Antwortschreiben aus dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) auf eine Empfehlung aus der Bürgerversammlung.

Darin hatte eine Laimerin mehr Geschwindigkeitskontrollen auf diesen beiden viel befahrenen Straßen sowie in Tempo-30-Zonen gefordert. Im Bereich der beiden großen Durchgangsstraßen, erläutern Mitarbeiter des Kreisverwaltungsreferates in ihrem Schreiben, habe 2016 die Polizei 92 Messungen zu unterschiedlichen Tageszeiten durchgeführt; 1657 Autofahrer wurden dabei wegen überhöhter Geschwindigkeit registriert. Mehr Kontrolle sei wohl nicht erforderlich. Zudem sei die kommunale Verkehrsüberwachung des Kreisverwaltungsreferates regelmäßig in Tempo-30-Zonen mit Schwerpunkt auf Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen unterwegs.

Im Bezirksausschuss sieht man gleichwohl Bedarf an verstärkter Kontrolle auch in der Senftenauerstraße und nach Möglichkeit auch "stationärer Blitzer" möglicherweise in der Landsberger und Fürstenrieder Straße. Laims Polizeichef Peter Gloël zeigte sich zwiegespalten, was den Nutzen solcher Stationen angeht: "Wer vor einem Blitzer abbremst und danach wieder Gas gibt, dem unterstellen wir Absicht, und das wird doppelt bestraft." Ihm sei es aber am liebsten, "wenn wir selbst da sind, weil wir sehen, wer in welchem Zustand im Wagen sitzt". Aber: Die Polizei sei nicht in der Lage, überall zu kontrollieren.

© SZ vom 23.05.2017 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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