Probleme mit Packstationen:Weihnachtszeit ist Wartezeit

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Geschenke im Internet bestellen ohne Stress, Gedränge und Warten. Das wollten viele Münchner - und wurden bitter enttäuscht. Denn viele Packstationen der DHL sind überfüllt. Die Kunden stehen im Paketzentrum Schlange. Und müssen dafür mitunter sogar durch die halbe Stadt fahren.

Melanie Staudinger

Es wäre so praktisch gewesen: Schnell noch ein Weihnachtsgeschenk im Internet bestellen, es sich an seine Packstation schicken lassen und die Sendung gemütlich nach der Arbeit abholen. Kein Stress, kein Gedränge, kein Warten. Das haben sich auch viele Münchner gedacht - und wurden enttäuscht. In der vergangenen Woche erhielten nicht wenige DHL-Kunden eine SMS: Packstation voll, Sendung bitte in der Arnulfstraße abholen.

Viele Packstationen sind derzeit überfüllt. (Foto: Bauersachs Peter)

Schwabinger Paket-Empfänger berichten etwa, dass sie sich am dritten Adventssamstag in U-Bahn und Tram quetschen und durch die halbe Stadt fahren mussten. Wäre ja zu leicht gewesen, in die Postfiliale um die Ecke zu gehen. In der Arnulfstraße hieß es warten, besagte Kurzmitteilung hatte auch andere ereilt. Da halfen die Zettel mit der Entschuldigung, die DHL ausgelegt hatte, nur bedingt. Zehn Mitarbeiter - sonst sind es nur drei - bemühten sich immerhin um schnellen Service.

"Wir verstehen den Ärger der Kunden", sagt DHL-Pressesprecher Dieter Nawrath. Doch er bittet um Nachsicht. Schließlich sei die vergangene Woche anders gewesen als sonst. In der Vorweihnachtszeit würden doppelt so viele Pakete verschickt - bis zum Heiligen Abend könnten es täglich bis zu sechs Millionen deutschlandweit sein. Da komme es auch zu Engpässen in den 72 Packstationen Münchens, sagt Nawrath. "Im Regelfall aber reichen die Kapazitäten." Dennoch wolle DHL bestehende Standorte erweitern und neue schaffen. "Es ist nicht so einfach, in der Stadt entsprechende Lagen zu bekommen", sagt der Pressesprecher.

In der vergangenen Woche sei noch ein anderes "Problem" aufgetreten. Zwischen Postbank und Gewerkschaft liefen Tarifverhandlungen. "Es hätte zum Streik kommen können", erklärt Nawrath. Alle Filialen, in denen es eine Postbank gibt, wären dann geschlossen gewesen. Vorsichtshalber habe DHL daher die Sendungen in die Arnulfstraße geschickt, die keinen Platz mehr fanden in der Empfänger-Packstation oder in benachbarten Paketstellen. Damit die Kunden eben nicht vor verschlossenen Türen stünden. Die Parteien einigten sich, der Streik entfiel. Problem gelöst? "Im Grunde schon", sagt Nawrath. Ganz auszuschließen sei es aber nicht, dass die ein oder andere Sendung doch noch in der Arnulfstraße lande.

© SZ vom 13.12.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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