Trudering-Riem:Verbrechensbekämpfung durch Architektur

Sich nachts auf dem Heimweg im Dunkeln nicht sicher zu fühlen ist gerade für Frauen ein unangenehmes und doch altbekanntes Gefühl. Dagegen helfen kann, Verbrechensprävention schon beim Bauen zu berücksichtigen. Deshalb fordert der Bezirksausschuss (BA) Trudering-Riem, solche Überlegungen in die Planung des fünften Bauabschnitts der Messestadt Riem einzubeziehen.

"Es gibt eine große Diskrepanz zwischen sicher leben und sich sicher fühlen", sagte Michael Weinzierl (CSU). Dem etwas entgegenzusetzen sei gerade in der planerischen Phase von Bauprojekten nicht allzu schwer. Man könne schon vorab sicherstellen, dass es Sichtachsen und helle Räume gebe. Dadurch beuge man auch der Verwahrlosung öffentlicher Flächen vor. Weinzierl führte an, dass Spielplätze, die gut einsehbar sind, seltener vermüllt würden. Schon mit einfachen Mitteln wie der Beleuchtung einer Bushaltestelle lasse sich das Unbehagen beim nächtlichen Warten verringern. In Berlin und Hamburg würden solche Konzepte bereits erprobt. Auch in Regensburg laufe so ein Versuch.

Nach Ansicht des BA eignet sich der fünfte Bauabschnitt mit seinen 2000 bis 2500 Wohnungen gut, um Kriminalprävention architektonisch umzusetzen. Noch steckt die Planung für das Gebiet zwischen Kirchtrudering und Riemer Park in den Kinderschuhen. Man könne einen "innovativen und nachhaltigen Beitrag für die (subjektive) Sicherheit" leisten, so Weinzierl.

© SZ vom 15.04.2021 / ilgd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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