"Leben, so wie ich es will" - diesen Ansatz verfolgt das "Kuratorium Wohnen im Alter" (KWA) seit 50 Jahren und ermöglicht damit Senioren in Wohn- und Pflegestiften in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin selbständiges Wohnen. In München blickt das Team des Luise-Kiesselbach-Hauses auf eine noch längere Tradition zurück: Vor genau 90 Jahren öffnete das "Hotel der Erfüllung" in Haidhausen seine Türen, vor zehn Jahren zogen Bewohner und Mitarbeiter in einen Neubau im Stadtteil Riem um. Seitdem befindet sich auch das Pflegestift in der Trägerschaft des KWA. Drei stolze Jubiläen, die Stiftsdirektor Michael Pfitzer mit Bewohnern, Angehörigen und geladenen Gästen am Samstag, 25. Juli, feiert. Stiftsdirektor Pfitzer erinnert sich noch lebhaft an den Umzug vor zehn Jahren: "Das war am 4. und 5. März, mitten im Jahrhundertwinter, als plötzlich über Nacht 50 Zentimeter Neuschnee gefallen sind." 140 Bewohner und 10 000 Umzugskisten mussten seinerzeit von der Einsteinstraße in den Neubau an der Graf-Lehndorff-Straße 24 gebracht werden. "Wir starteten am frühen Morgen, ich habe mich damals mitten auf die verschneite Straße gestellt und einen Schneeräumer angehalten, der uns dann den Weg freischaufelte", erzählt Pfitzer, der seit 2001 Stiftsdirektor des Luise-Kiesselbach-Hauses ist.
Umfangreiche Tagesprogramme stellen sicher, dass im Wohn- und Pflegestifts keine Langeweile aufkommt, wie Wolfgang Möckel, der seit 2008 in der Einrichtung wohnt, erzählt: "Die insgesamt 152 Bewohner können jede Woche zwischen rund 70 Freizeitangeboten wählen: "Ein Polizist macht mit uns Kraft- und Balanceübungen, ein Opernsänger singt mit uns, wir unternehmen Spaziergänge oder Ausflüge."
Das Heim für Münchner Senioren war ursprünglich von Luise Kiesselbach initiiert worden, einer engagierten Stadträtin und Frauenrechtlerin. Aufgrund seines für damalige Verhältnisse hohen Standards erfreute sich das Haus schnell großer Beliebtheit.