Bei einer bewegenden Zeremonie haben am Mittwochabend mehrere Hundert Menschen von den Opfern des Münchner Amoklaufs Abschied genommen. Zum Totengebet vor dem Olympia-Einkaufszentrum hatten Münchner Imame und Moscheengemeinden aufgerufen - sieben der neun Getöteten waren Muslime.
Der Zeremonie, die teils auf Arabisch, Türkisch, Albanisch und Deutsch abgehalten wurde, wohnten Muslime und Nicht-Muslime bei. Auch der Generalkonsul der Türkei Mesut Koç, Oberbürgermeister Dieter Reiter und Polizeipräsident Hubertus Andrä waren gekommen.
Sokol Lamaj, Vorsitzender des Muslimrates München, warnte davor, angesichts der Attentate in Würzburg, München und Ansbach in Hass zu verfallen: "Lasst uns zusammenstehen für unsere Freiheit, für unsere Stadt."
OB Reiter sprach von einer "tiefen Wunde", die der Amoklauf München zugefügt habe. Fremdenfeindliches Gedankengut werde die Stadt "nicht kommentarlos hinnehmen". Einige Angehörige indes erneuerten ihre Kritik an den Behörden.
Die Polizisten seien zwar "unsere Helden", sagte der Onkel eines Opfers. Es müsse aber aufgeklärt werden, warum die Polizei mit angeblich 25 Minuten viel zu lange zum Tatort gebraucht habe. Außerdem hätten: Diese hätten die Angehörigen nur unzureichend und zu spät informiert.