Therme Erding:Sprudelnde Einnahmen

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  • Die Stadt Erding meldet im zwölften Jahr in Folge eine Rekordzahl an Übernachtungen - vor allem auf Grund der Therme.
  • 60 Millionen Euro jährlich bringt das an Einnahmen für Erding.
  • Die Therme will mit einem eigenen Hotel und einem Wellenbad die Besucherzahl weiter steigern. Die größte Nachfrage besteht bislang nach den teuersten Zimmern.

Von Thomas Daller, Erding

Es ist das zwölfte Rekordjahr in Folge: 220 000 Gäste und 375 000 Übernachtungen hat die Stadt Erding im Jahr 2014 gezählt. Und da im Schnitt jeder Gast pro Übernachtung 156 Euro ausgibt, wenn man Berechnungen des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts aus dem Jahr 2010 zugrunde legt, lassen die Gäste jährlich knapp 60 Millionen Euro in Erding. Für diese Entwicklung gibt es nur einen Motor: die Therme Erding. Jeder siebte Gast des großen Spaß- und Wellnessbades übernachtet in der Stadt. 5000 Gäste hat die Therme an einem durchschnittlichen Tag, an Spitzentagen sind es mehr als 11 000.

Für die 18 Hotels in der Großen Kreisstadt, die 16 Pensionen sowie 17 Ferienwohnungen und Privatquartiere ist das ein unerschöpflicher Quell an Gästen. Und es sollen noch mehr werden: Durch die Erweiterung der Therme um das Wellenbad und ein eigenes Hotel soll die Gästezahl von 1,5 Millionen pro Jahr auf 1,7 Millionen steigen. Konkurrenzangst macht sich bei den Erdinger Hotels wegen des neuen Thermenhotels "Victory" nicht breit. Der Kuchen ist groß genug für alle, und die Therme will die Übernachtungspreise der Hotels in Erding keineswegs unterbieten.

Das hat in Deutschland noch kein Bad geschafft

Nach einem mehrmonatigen Probebetrieb hat die Therme inzwischen ihr Hotel offiziell eröffnet. Bereits in der Probephase lag die Auslastung bei 85 Prozent, die Gäste blieben im Schnitt knapp drei Tage. Das Victory verfügt über 405 Betten, davon 128 der gehobenen Kategorie. Die Preise reichen von 110 bis 360 Euro pro Nacht und Gast, Frühstück und Thermeneintritt inklusive.

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Die Therme Erding eröffnet nach mehrmonatigem Probebetrieb ihr Hotel Victory. Zu den Zielgruppen zählen insbesondere Familien, die einen Kurzurlaub verbringen wollen.

Von Thomas Daller

"Die größte Nachfrage besteht nach den teuersten Zimmern", sagt Hotelmanagerin Kirsten Schneider Kohnke. Davon kann man sich als Thermengast bei einem Besuch des Wellenbades leicht überzeugen. Sowohl in den obersten Etagen des Hotelflügels, der einem Schiffskörper nachempfunden ist, als auch im anderen Flügel, der als venezianischer Palazzo gestaltet wurde, tummeln sich Gäste auf den Balkonen. In etlichen der günstigeren Familienkabinen bleiben die Fenster hingegen dunkel.

Die Therme hat offenbar kein Interesse, den Hotels in Erding Gäste abzujagen. Das Regal mit den Prospekten der "Partnerhotels" steht auch nach Eröffnung des eigenen Hotels weiterhin so gut platziert in der Eingangshalle der Therme, dass man es kaum übersehen kann. Seit im Herbst vergangenen Jahres das Wellenbad eröffnet und der inoffizielle Hotelbetrieb eröffnet wurde, trafen in der Therme bereits ein Fünftel mehr Gäste ein. Das Einzugsgebiet erstreckt sich auf einen Radius von 300 Kilometern; zehn Prozent der Thermengäste kommen aus Österreich, der Stammgastanteil liegt bei 30 Prozent. Bereits 2013 wurde in der Therme der 15-millionste Besucher gezählt - und das im 14. Jahr ihres Bestehens. Das hat in Deutschland noch kein anderes Bad geschafft. Mit dem 20-millionsten Besucher rechnet man schon im nächsten Jahr.

© SZ vom 10.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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