Theater:Knusperhäuschen-Horror

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Wer nascht, muss büßen: Hänsel und die Hexe, die irgendwie wie Elton John aussieht. (Foto: Kerstin Groh)

Hänsel und Gretel verlaufen sich im Festspielhaus

Von Jutta Czeguhn, Neuperlach

"Wenn du intelligente Kinder willst, lies ihnen Märchen vor. Wenn du noch intelligentere Kinder willst, lies ihnen noch mehr Märchen vor." Albert Einstein hat diesen Rat gegeben, als man von ihm wissen wollte, wo die kleinen Genies herkommen. Es ist also davon auszugehen, dass auch Mama Einstein daheim inMünchen dem kleinen Albert die Geschichte von Hänsel und Gretel vorgelesen hat. Und dass auch er sich wohlig fürchtete. Denn was die Gebrüder Grimm da erzählen, ist starker Grusel-Horror, der einfach als gute Story funktioniert, ohne dass Kinder darin unterbewusst Stadien ihrer analen, oralen und phallischen Phasen darin entdecken müssen.

Gute Geschichte, haben sich auch die Mitglieder der "Yorick's Company" gedacht, die seit 2012 zusammen mit dem künstlerischen Team des Festspielhauses Jugendtheaterstücke entwickeln. Noch bis Mitte Januar kommt auf der Bühne im Haus an der an der Quiddestraße 17 a nun also "Knochenfinger", eine Art Hänsel- und-Gretel-Hybrid für Unerschrockene, auf die Bühne. Das Grimmsche Märchen-Gerüst ist geblieben: Krieg, Hungersnot, die Geschwister sind nur noch Ballast für die Eltern und werden im dunklen, finsteren Wald ausgesetzt. Dann die Hexe, die mit unwiderstehlicher Nascherei lockt, den Bruder schlachten will und die Schwester versklavt. Werden sie überleben oder gefressen? Yorick's Company würzt nun ihre Zutaten in die alte Märchensuppe hinein: Musik von Peter Geierhaas, Tanz, Licht- und Toneffekte, Feuer- und andere Bühnenmaschinen. Unter der Regie von Helmut von Ahnen spielen in dieser Produktion Catinca Wolf, Max Kinker jr., Peter Geierhaas, und Sophie Jentsch.

Die nächsten Vorstellungen sind am 15. Dezember um 10.30 und 14.30 Uhr, Mittwoch, 16., Donnerstag, 17., und Freitag 18. Dezember, jeweils um 10.30 Uhr. Abendvorstellungen gibt es am 18. Dezember und 8. Januar jeweils um 20.30 Uhr. Der Eintritt für die Vorstellungen kostet neun, ermäßigt fünf Euro.

Nähere Information zum Programm des Festspielhauses gibt es unter www.festspielhaus.biz.

© SZ vom 14.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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